Zaubertricks im Kino

Zaubertricks im Kino
2022 soll die Fortsetzung des 3D-Fantasy-Spektakels "Avatar" in die Kinos kommen. Foto: Uncredited/20th Century Fox/dpa

Ein Saurier und ein Gorilla kämpfen miteinander: Hochhäuser stürzen ein, Autos wirbeln durch die Luft. Überall explodiert irgendetwas. So verrückt und unglaublich wird es manchmal im Kino. Wir wissen zwar: Das ist alles nur ein Film! Trotzdem lassen wir uns gern von den tollen Kniffen der Filmemacher begeistern. Doch wie funktionieren die?

Oft lassen wir uns von Effekten in Filmen täuschen, ähnlich wie bei einem Zaubertrick. Foto: Philipp Brandstädter/dpa

Was ist ein Spezialeffekt?

Wenn wir einen Film schauen, werden unsere Augen oft getäuscht. Das funktioniert wie bei einem Zaubertrick: Unsere Aufmerksamkeit wird abgelenkt, damit wir nur sehen, was wir sehen sollen. Diese Tricks nennt man auch Spezialeffekte. „Spezialeffekte sind ein wichtiger Teil der Filmindustrie“, erklärt Bernadette Decristoforo vom Technischen Museum Wien. Das Museum zeigt derzeit eine Ausstellung dazu. „Schon die ersten Filmemacher entwickelten eine ganze Reihe davon, um ihre Geschichten erzählen zu können.“ 

Welche Effekte gibt es?

So verwandeln sich etwa Wandmalereien vor der Kamera in täuschend echte Landschaften. Am Computer erschaffen Fachleute noch viel mehr Dinge für einen Film, die es in Wirklichkeit nicht gibt: So sehen wir Drachen fliegen, Superhelden, die Hochhäuser erklettern und Raumschiffe, die das Weltall durchqueren. „In erster Linie ermöglichen Spezialeffekte dem Publikum, in Fantasiewelten einzutauchen“, erklärt die Expertin.

In Filmen sieht man viele Sachen, die es in Wirklichkeit nicht gibt, wie etwa Monster. Foto: Philipp Brandstädter/dpa

Wie entsteht eine Figur?

Manchmal wird sogar eine Figur vom Computer zum Leben erweckt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Film „Avatar“: Die berühmten blauen Wesen sind am Computer entstanden. Die Figur braucht aber mehr als nur einen Körper. Sie muss sich richtig bewegen und auch Gefühle zeigen können. „Die Kunst ist es, einem Wesen eine Seele einzuhauchen“, erklärt die Expertin. Damit die Figuren echt wirken, dienen meist Schauspieler als Vorlagen. Sie tragen Spezialanzüge mit Punkten darauf. Auch ihre Gesichter werden mit Punkten markiert. An denen kann sich ein Computerprogramm besser orientieren, um Bewegungen, Gesten und Gesichtsausdrücke nachzuahmen. 

Warum macht man das?

Das hört sich kompliziert an, aber hättest du gedacht, dass die Effekte am Computer sogar Geld sparen können? „Mit geringen Kosten lassen sich Statisten vervielfältigen, um eine ganze Menschenmenge zu erzeugen“, sagt die Expertin. „In einem Studio aufgebaute Räume und am Computer erstellte Elemente sind oft günstiger als echte Kulissen.“

Meist enthält ein Film einen ganzen Mix verschiedener Tricks: Computertechnik, Filmschnitt, Licht und Musik. Je mehr Zeit, Geld und Ideen die Filmemacher haben, desto gewaltiger können die Bilder in einem Film später aussehen. Auf diese Weise trauen wir unseren verwirrten Augen und glauben den Zaubereien der Filmemacher. Zumindest so lange der Film läuft.

Von Philipp Brandstädter (dpa)