Das ist die Raumstation MIR

Das ist die Raumstation MIR
Schwerelos: Die Besatzung der MIR im Jahr 1997 (Foto: dpa)

Die MIR war ein fliegendes Weltraumlabor, das die Russen entwickelt haben. Ihr Name bedeutet  Frieden. Die MIR ist etwas ganz Besonderes in der Geschichte der Raumfahrt.

Am 19. Februar 1986 wurde sie vom russischen Weltraum-Bahnhof Baikonur ins Weltall geschossen. Damals war sie das größte  gebaute Objekt im Weltraum. Seither hat die MIR viele  interessante Entdeckungen aus dem All geliefert. Wir haben uns ihre Geschichte näher angeschaut.

15 Jahre im All

Die MIR schwebte bis 2001 im All. (Foto: dpa)

Die MIR schwebte bis 2001 im All. (Foto: dpa)

Als die MIR vor 30 Jahren in den Weltraum flog, sollte sie laut Plan höchstens sieben Jahre dort bleiben. Nach dieser Zeit, sollte sie durch eine neue, bessere Raumstation ersetzt werden. Doch dazu kam es nicht. Der russischen Raumfahrt fehlte nämlich das Geld. Deswegen wurden aus den sieben Jahren gleich fünfzehn! Stell dir vor, das ist mehr als das Doppelte.

Internationale Raumstation

Im Laufe der Jahre wurden an Bord der MIR mehr als 16.000 Experimente durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Versuche waren enorm wichtig für die Entwicklung der Raumfahrt und auch der Raumfahrtmedizin. Doch nicht nur russische Wissenschaftler nutzten die MIR. In den neunziger Jahren wurde sie zu einer sogenannten Internationalen Raumstation. Das heißt, dass auch Forscher aus anderen Ländern an Bord der MIR arbeiteten. Insgesamt waren mehr als  100 Menschen an Bord der MIR: Kosmonauten, also Raumfahrer aus Russland, und Astronauten aus zwölf verschiedenen Ländern – darunter vier aus Deutschland.

Feuer auf der MIR

Wir haben dir bereits erzählt, dass die MIR viel länger im All blieb, als ursprünglich geplant war. Darauf war sie nicht vorbereitet. Daher kam es in den fünfzehn Jahren immer wieder zu technischen Defekten. Dazu zählten zum Beispiel Sauerstoff- und Energiepannen. Stell dir vor, einmal brach dort sogar ein Feuer aus! Im Laufe der Zeit waren immer wieder neue, bessere und modernere Module angebaut worden. So gelang es den Raumfahrtexperten, die Probleme zu beseitigen.

Eine Premiere

Raumschiffe wie dieses versorgten die MIR mit Nachschub. (Foto: dpa)

Raumschiffe wie dieses versorgten die MIR mit Nachschub. (Foto: dpa)

Als die Fehler an Bord der MIR sich in den nächsten Jahren immer wieder häuften, entschlossen sich die Wissenschaftler, sie zum kontrollierten Absturz zu bringen. Das musste aber genau geplant werden. Die Experten haben ausgerechnet, wo die MIR auf der Erde landen wird. Schließlich sollte dort niemand  gefährdet oder  verletzt werden.  Noch nie zuvor hatte jemand versucht, ein so großes Objekt aus dem Weltall zum Landen und Verglühen zu bringen.

Ende einer langen Reise

Am 23. März 2001 hieß es dann: Abschied nehmen. Dann war alles vorbei. Nach jahrelangem Aufenthalt im Weltraum endete  die lange Reise der MIR. An diesem Tag ist sie als Feuerball im Südpazifik gelandet und dort auch untergegangen. Ein paar Menschen konnten den brennenden Ball in der Luft sogar beobachten. Noch heute denken viele Wissenschaftler an die russische Raumstation. Denn durch sie konnte die Wissenschaft der Raumfahrt viel lernen. Auf Grundlage der Erkenntnisse von MIR, wurde später die Internationale Raumstation ISS gebaut.

Von Shara Fatheyan