Wir drehen an der Uhr

Wir drehen an der Uhr
Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Bist du schon mal mit dem Flugzeug in ein weit entferntes Land geflogen? Wenn du dann am Flughafen dein Handy wieder einschaltest, braucht es erstmal einen Moment, bis es erkennt, wo es ist – und wie spät es ist.

So ähnlich geht es auch deinem Körper. Nur, dass der viel länger braucht, um so eine Zeitverschiebung zu verstehen. Woran das liegt? Und warum muss dein Körper sich auch jetzt am Wochenende mit diesem Problem herumschlagen – obwohl du doch gar nicht in Urlaub fliegst? Das erfährst du hier!

Foto: Friso Gentsch/dpa

Was ist am Wochenende?

Wie jedes halbe Jahr werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhren umgestellt. Mitten in der Nacht werden sie von drei Uhr auf zwei Uhr zurückgedreht – du bekommst also eine Stunde Schlaf geschenkt. Dann herrscht die sogenannte Winterzeit. Im Frühjahr werden die Uhren dann wieder vorgestellt. Vor fast 40 Jahren wurde diese Zeitumstellung eingeführt. Die Leute, die sich das ausgedacht haben, glaubten: Wenn es im Sommer eine Stunde länger hell ist, machen die Menschen erst später das Licht an. So wollte man Energie sparen. Heute glauben die meisten Experten aber, dass das gar nichts bringt.

Was passiert im Körper?

Vielleicht ist es dir auch schon mal aufgefallen: Immer, wenn die Uhren umgestellt werden, bist du in der Woche darauf ein bisschen müder und unkonzentrierter als sonst. Obwohl es ja nur eine Stunde ist. Tatsächlich merkt der Körper die aber. Er mag es nämlich nicht, wenn Dinge sich ändern. Wenn immer alles zur gleichen Zeit passiert, fällt ihm das leichter. Auch, wenn du es vielleicht nicht zugeben magst, hast du bestimmt schon bemerkt, dass du zu der Zeit, zu der du gewöhnlich ins Bett gehst, automatisch müde wirst. Wenn die Uhren aber umgestellt werden, verschiebt sich der ganze Rhythmus um eine Stunde. Eine Woche kann es dauern, bis dein Körper sich an die neue Zeit gewöhnt hat, sagen Ärzte. All das liegt an der Uhr, die in uns allen tickt.

Die Umstellung auf Sommerzeit sorgt bei vielen Menschen für Müdigkeit und sogar Gereiztheit. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Was ist die innere Uhr?

Diese innere Uhr orientiert sich am Licht. Je nach Tageszeit hat das Licht nämlich eine andere Struktur – und das erkennen unsere Augen. Sie können also einordnen, ob sie gerade Morgen- oder Abendlicht sehen. Diese Information geben die Augen dann an das Gehirn weiter, und das sagt dem Körper wiederum, ob er nun eher aktiv sein soll (am Morgen) oder müde werden soll (am Abend). Deswegen sind viele Menschen generell im Winter auch etwas müder und langsamer als im Sommer.

Was passiert bei einer Reise?

Wenn du nun eine lange Reise machst, und zum Beispiel in die USA fliegst, macht der Körper eine besonders krasse Zeitumstellung durch. Die Stadt New York liegt zum Beispiel sechs Stunden hinter uns zurück: Wenn es hier in Deutschland zwölf Uhr am Mittag ist, ist es in New York erst sechs Uhr am Morgen. Manche Menschen haben dann richtig Probleme, sich daran anzupassen, schlafen kaum, sind müde, unkonzentriert und fühlen sich ein bisschen krank. Das nennt man Jetlag. Man könnte also sagen: Die Zeitumstellung am Wochenende ist ein Mini-Jetlag.

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Kein Handy im Bett

Haben deine Eltern dir auch verboten, vor dem Schlafengehen mit dem Handy zu spielen? Das machen sie nicht nur, weil sie möchten, dass du weniger am Handy hängst – es gibt einen weiteren guten Grund: Das bläuliche Licht vom Display hat nämlich eine ähnliche Struktur wie das Licht am Morgen. Und weil unsere Augen das ja erkennen können, stellt unser Körper sich auf Morgen und Aktivität ein – obwohl doch Abend ist. Und dann ist es schwieriger einzuschlafen.

Von Angela Sommersberg