Wie überstehen Insekten den Winter?

Sie summen, brummen und krabbeln herum – von den ersten Sonnenstrahlen im Frühling bis in die späten Sommertage. Die vielen Käfer, Bienen, Ameisen und Falter sieht man überall, solange es warm ist. Wenn es kälter wird, verschwinden die meisten von ihnen plötzlich. Wohin nur?

Nahrung fehlt

Wenn draußen in der Natur nichts mehr grünt und blüht, gibt es für viele Insekten nichts mehr zu tun, erklärt Manuel Pützstück. Er kennt sich mit Insekten gut aus. Die kleinen Tiere finden draußen keine Nahrung mehr.

“Außerdem sind Insekten keine gleichwarmen Tiere”, sagt der Experte. Bei gleichwarmen Tieren sorgt der Körper dafür, dass seine Temperatur immer weitgehend gleich bleibt. Bei Insekten ist das anders. Sie sind wechselwarm. Das heißt: Ihre Körpertemperatur hängt stark davon ab, wie warm oder kalt es draußen ist. Ist es draußen kalt, werden auch ihre Körper kalt.

Schutz vor Feind und Kälte

Käfer suchen sich vor allem geschützte Hohlräume wie Fensterritzen. (Foto: dpa)

Darum haben Insekten sich ein paar Tricks einfallen lassen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Viele Tiere verstecken sich dort, wo sie vor Kälte und Fressfeinden geschützt sind. Etwa in Löchern und Spalten, in Halmen oder Mauerritzen.

Marienkäfer kuscheln sich im Winter gern in größeren Gruppen zusammen. Schau doch mal nach, ob du welche in der Ecke eines Fensters oder einer Tür entdeckst.

Ameisen, die Hügel bauen, verziehen sich in ihrem Nest tiefer in den Boden, dort ist es wärmer. Sie bewegen sich dann so wenig wie möglich. Erst wenn die Temperaturen steigen, werden die Tiere wieder munter und krabbeln nach draußen.

Was machen Insekten eigentlich wenn die kalte Jahreszeit kommt? Mit einem Klick vergrößert ihr die Grafik (Grafik: dpa)

Gegen die Kälte sind viele Insekten also gut gewappnet. Es gibt aber auch Insekten, die sterben, wenn die kalte Jahreszeit beginnt.

Bei den Hummeln und Wespen überleben nur die Jung-Königinnen. Sie haben sich zuvor mit männlichen Tieren gepaart. Die Männchen sterben. Die Jung-Königinnen begeben sich in ein Winterversteck. Hummeln vergraben sich meist im Boden. Wespen verstecken sich zum Beispiel in Mauerlöchern, Rindenspalten, Holzstapeln oder im Moos.

Von Philipp Brandstädter (dpa)