Wie sauber sind unsere Seen?

Wie sauber sind unsere Seen?
ARCHIV - 03.06.2019, Bayern, Birkach: Jugendliche springen von einer Schwimminsel in den Rothsee. Damit sich die Leute im Badesee abkühlen können, wird das Wasser regelmäßig untersucht. Foto: Daniel Karmann/dpa

Was macht man am besten, wenn es im Sommer unerträglich heiß ist? Ab zum Badesee, ins Wasser hüpfen und schön abkühlen.

Damit wir ohne Sorgen im Wasser schwimmen und am Badestrand liegen können, gibt es Menschen wie Elke Volkmann und ihre Kollegen. Sie arbeiten beim Gesundheitsamt und überprüfen die Sicherheit aller Badeseen rund um Düsseldorf. Und die Experten machen ihren Job hervorragend: Der Großteil der deutschen Gewässer hat eine sehr gute Qualität.

Bakterien mögen die Wärme

Elke Volkmann und ihre Kollegen wollen herausfinden, wie sauber das Wasser in den Seen ist. Die Sauberkeit entscheidet darüber, ob man in einem See baden darf – oder nicht. Von Mai bis September stehen die Seen unter Beobachtung. Vor allem im Hochsommer ist das wichtig, wenn es heiß ist und sich das Wasser erwärmt. Dann tummeln sich im Wasser nicht nur viele Schwimmer, sondern auch Bakterien und andere Keime. Diese können sich bei Wärme prima vermehren und uns Menschen krank machen. Zum Beispiel können sie Ausschlag verursachen oder Durchfall.

Regelmäßig fahren die Experten deshalb mit einem Boot auf den See hinaus, immer an dieselbe Stelle. Dort nehmen die Experten dann Wasserproben, aus etwa einem Meter Tiefe. Diese Proben werden später im Labor untersucht.

Foto: Roland Weihrauch/dpa

Die Tiefe messen

Außerdem machen Elke Volkmann und ihrer Kollegen verschiedene Messungen. Zum Beispiel lassen sie die sogenannte Secchi-Scheibe ins Wasser. Mit ihr messen die Experten die Sichttiefe. Das heißt, sie können herausfinden, wie tief man hinunter sieht. „Die Sichttiefe gibt einen Hinweis darauf, wie sauber das Wasser ist“, erklärt Elke Volkmann.

Dazu wird die Scheibe an einem Drahtseil ins Wasser hinunter gelassen. Und zwar genau so weit, bis die Scheibe mit ihren schwarzen und weißen Dreiecken nicht mehr zu sehen ist. Das Seil ist mit Markierungen versehen. Dadurch können die Forscher exakt bestimmen, wie tief man sehen kann.

Temperatur besonders wichtig

Zusätzlich messen die Experten die Temperatur des Wassers. Das ist besonders wichtig. „Wenn sich das Wasser erwärmt, vermehren sich zum Beispiel auch Algen sehr gut. Und das kann das ganze Gefüge im See durcheinanderbringen“, sagt Elke Volkmann. Wenn Bakterien die Pflanzen zersetzen, wird nämlich extrem viel Sauerstoff verbraucht. „Und der fehlt dann den anderen Tieren im See“, erklärt die Expertin. (dpa)

Das durchgestrichene Männchen auf dem Schild zeigt an: Hier ist Baden verboten! Foto: Stefanie Paul/dpa

Gefährliche Algen

Es sind keine Algen und wirklich blau sind sie auch nicht. Trotzdem heißen sie Blaualgen! Dahinter verbergen sich winzige Bakterien, sogenannte Cyano-Bakterien. Diese Bakterien sind immer im See. Zum Problem werden sie erst, wenn sie sich stark vermehren. Das passiert, wenn es heiß ist und sich das Wasser erwärmt.

Die Bakterien können einen giftigen Stoff produzieren. Dieser kann schädlich sein. Nach dem Baden sollte man sich deshalb gut abduschen. Experten raten: Nicht baden, wenn im knietiefem Wasser die eigenen Füße nicht zu sehen sind oder blaugrüne Schlieren auf dem Wasser treiben.

Von Stefanie Paul (dpa)