Wie können blinde Menschen lesen?

Lesen ist toll. Ob online, in Zeitungen oder Zeitschriften: Durch Lesen können wir unglaublich viel über die Welt erfahren. Aber wie machen das eigentlich blinde Menschen? Sie können die Buchstaben ja nicht sehen.
Sie erfühlen sie! Für Blinde gibt es eine Blindenschrift. Sie besteht aus kleinen Pünktchen, die auf dem Papier zu ertasten sind.
Alphabet aus Punkten
Die Punkte bilden nicht einfach die Buchstaben nach. Es gibt ein richtiges Alphabet für Blinde. Auf dem Foto links kannst du es dir anschauen.
Die Punkte sind unterschiedlich angeordnet. Jeder Buchstabe hat eine andere Punkte-Kombination. Auch Zahlen können mit dieser Blindenschrift dargestellt werden.
Erfunden wurde die Schrift von dem Mann Louis Braille. Er wurde vor rund 200 Jahren im Land Frankreich geboren. Als kleiner Junge passierte ihm in der Werkstatt seines Vaters ein schlimmer Unfall. Louis Braille wurde blind.
Genau hinfühlen
Deshalb kam er auf eine Blindenschule. Damals gab es noch keine Schrift, mit der die Blinden gut lesen konnten. Das störte Louis Braille. Eines Tages lernte er einen Mann kennen.
Dieser zeigte ihm eine Schrift, die Blinde mit den Fingern ertasten konnten. Louis Braille war begeistert. Er entwickelte das System weiter. So enstand die Blindenschrift, die noch heute vielen blinden und sehbehinderten Menschen das Lesen ermöglicht.
Mehr Bücher müssen her!
Experten kritisieren aber, dass zu wenige Bücher in Blindenschrift erscheinen. Darauf soll der Welt-Braille-Tag hinweisen. Er ist jedes Jahr am 4. Januar – am Geburtstag von Louis Braille.
Von dpa