Wie funktioniert die Rente?

Wie funktioniert die Rente?
Illustration: Thinkstock

Wie schön das ist! Den ganzen Tag machen, was man möchte: spazieren gehen, im Zoo schlendern, schwimmen oder Zeitung lesen – die meisten alten Menschen können das, weil sie nicht mehr arbeiten gehen. Aber kaufen dir Oma und Opa trotzdem oft etwas? Wir erklären, wie das überhaupt geht und woher die Großeltern ihr Geld bekommen.

Wie funktioniert die Rente?

Unser System in Deutschland ist so gestaltet, dass Menschen ab einem gewissen Alter nicht mehr arbeiten müssen. Man sagt: Sie gehen in Rente. Dann bekommen sie Geld aus der sogenannten Rentenkasse – im Moment liegt dieser Betrag bei ungefähr 47 Prozent des Einkommens, das die Menschen früher verdient haben. In die Kasse zahlt fast jeder ein, der in Deutschland arbeiten geht – deine Eltern geben also einen Teil ihres Gehalts an die Rentenkasse ab. Außerdem zahlt der Arbeitgeber einen Teil ein. Mit diesem Geld werden dann die Renten der älteren Menschen bezahlt. Das nennt man „Generationenvertrag“: Die jüngere Generation kümmert sich um die ältere. Eigentlich ist das kein richtiger Vertrag, aber das System wird so genannt. Wenn deine Eltern eines Tages älter sind und aufhören zu arbeiten, zahlt – kurz gesagt – deine Generation ihre Rente.

Geht es immer so weiter?

Im Idealfall geht das immer so weiter. Doch es gibt ein Problem: Es gibt in Deutschland immer mehr alte, und immer weniger junge Menschen. Das liegt daran, dass die Menschen immer älter werden und dadurch länger Rente erhalten. Gleichzeitig bekommen die jungen Leute weniger Kinder. Das heißt: Immer weniger junge Menschen müssen die Rente für immer mehr alte Leute zahlen. Das ist blöd: Denn entweder müssen die Jungen viel mehr von ihrem Gehalt abgeben oder die Alten bekommen weniger Geld. Dann könnte es aber passieren, dass es deinen Großeltern nicht mehr so gut geht und sie weniger Geld zum Leben haben.

Was ist die Lösung?

Die Politik hat sich dafür entschieden, dass die Menschen generell länger arbeiten gehen – und damit auch länger in die Rentenkasse einzahlen. Bisher war es so, dass die meisten Menschen mit 65 Jahren in Rente gehen konnten. Ab dann mussten sie nicht mehr arbeiten. Die Politik hat dieses Alter aber Schritt für Schritt angehoben – und zwar auf 67 Jahre. Das hört sich vielleicht erst einmal nicht viel an, aber viele Leute ärgern sich darüber. Sie haben sich auf ihre Rente gefreut und finden es nicht so toll, dass sie nun länger arbeiten müssen. In Zukunft könnte das Alter, in dem man in Rente gehen kann, noch weiter steigen.

Welche Regeln gibt es noch?

Manche Menschen können übrigens auch schon früher aufhören zu arbeiten. Dazu müssen sie verschiedene Bedingungen erfüllen, zum Beispiel müssen sie in ihrem Leben eine bestimmte Anzahl an Jahren gearbeitet haben. Manche Leute gehen auch einfach so früher in Rente – dann bekommen sie aber weniger Geld. Für einige ist das in Ordnung, weil sie zum Beispiel selbst genug gespart haben, um im Alter gut leben zu können.

Wie wichtig ist das Sparen?

Einige Experten sagen, dass es super wichtig ist, selbst für das Alter vorzusorgen – trotz unseres staatlichen Rentensystems. Vor allem die heute jungen Leute wissen noch nicht genau, wie lange sie wirklich arbeiten müssen, um später genug Geld vom Staat zu bekommen. Darüber ärgern sich auch viele – sie sollen nämlich ihr ganzes Arbeitsleben in die Rentenkasse einzahlen, wissen aber nicht, ob überhaupt und wie viel sie selbst einmal bekommen werden. Die Jungen sollten deshalb selbst für das Alter sparen. Manche Leute kaufen ein Haus oder eine Wohnung und bezahlen das, während sie noch arbeiten gehen. Dann müssen sie später, wenn sie mal in Rente sind, keine Miete mehr zahlen.

Von Jennifer Wagner

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