Was war die „Boston Tea Party”?

Was war die „Boston Tea Party”?
Die Siedler kämpften gemeinsam für ihre Unabhängigkeit von Großbritannien. Am Ende waren sie erfolgreich. Daran erinnert zum Beispiel dieses Gemälde. (Foto: dpa)

Jedes Land schaut auf Ereignisse zurück, die wichtig für das Land waren. Für die Menschen in den USA gehört dazu die «Boston Tea Party». Eine Aktion, die mit einer Party nicht viel zu tun hatte.

In der Stadt Boston kann man viel über die Geschichte der USA erfahren, zum Beispiel über die Boston Tea Party. (Foto: dpa)

In der Stadt Boston kann man viel über die Geschichte der USA erfahren, zum Beispiel über die Boston Tea Party. (Foto: dpa)

In einer kalten Winternacht vor langer Zeit schrieb eine Gruppe Siedler Geschichte. Sie warf Kisten mit Tee ins Wasser. Das geschah im Hafen von Boston. Einer Stadt, die sich im Nordosten der heutigen USA befindet. Das Ereignis wurde als „Boston Tea Party” berühmt. Darauf sind die US-Amerikaner bis heute stolz. Doch was macht eine Tee-Ladung im Hafen zu einem so bedeutsamen Ereignis?

Dazu springen wir zurück in die Vergangenheit: Die USA als eigenständiges Land gibt es noch nicht. Stattdessen haben Länder aus Europa viele Gegenden der Erde in Besitz genommen. Man nennt die Gebiete Kolonien. Eines dieser Länder ist Großbritannien. Es beherrscht große Teile der Ostküste Nordamerikas.

Die Kolonien sind abhängig von Großbritannien. Sie müssen zum Beispiel Produkte nach Großbritannien liefen. Außerdem sind sie verpflichtet, Sachen aus Großbritannien zu kaufen. Über die Regeln dafür bestimmt der britische König. Das passt den Leuten in den britischen Kolonien Amerikas gar nicht.

Die Siedler wollten mehr Freiheit

Die Siedler wünschen sich mehr Freiheit. So haben sie zum Beispiel keine Lust mehr, immer mehr Geld an Großbritannien zu bezahlen. Dazu gehört extra Geld für bestimmte Produkte. Diese Steuern machen viele Waren teuer, besonders ein beliebtes Getränk: Tee.

In ihrem Ärger lassen sich Bürger der Stadt Boston etwas einfallen: Eine Gruppe verkleidet sich als Indianer, vielleicht um nicht erkannt zu werden. Dann schleicht sie sich auf drei britische Handels-Schiffe, die mit Tee beladen sind. Den Tee schmeißen die Leute ins Wasser des Hafens. Unzählige Kisten Tee sind dadurch futsch, mit ihnen eine Menge Geld für den König.

Das war vor weit mehr als 200 Jahren, im Jahr 1773. Der Name Party in „Boston Tea Party” war also nichts Lustiges, sondern eher spöttisch gemeint.

Mit Tee ein Zeichen setzen

„Es ging dabei nicht einfach nur um Steuern”, erklärt Fachmann Manfred Berg. „Die Bostoner wollten damit ein Zeichen setzen. Sie machten klar: Die stolzen Siedler würden für ihre Freiheit kämpfen.”

Die Gruppe „Tea Party" geht auch heute noch oft auf die Straße. Die Leute in dieser Protest-Gruppe haben andere Vorstellungen von Politik. Sie wollen zum Beispiel, dass die Regierung weniger Macht hat. (Foto: dpa)

Die Gruppe „Tea Party” geht auch heute noch oft auf die Straße. Die Leute in dieser Protest-Gruppe haben andere Vorstellungen von Politik. Sie wollen zum Beispiel, dass die Regierung weniger Macht hat. (Foto: dpa)

Der britische König reagierte wütend. „Er legte den Siedlern strenge Gesetze auf und ließ den Bostoner Hafen schließe”», sagt Manfred Berg. Und wieder wehrten sich die Amerikaner. Die 13 britischen Kolonien schlossen sich zusammen und stellten eine Armee auf.

Ab dem Jahr 1775 spitzte sich der Streit mit Großbritannien zu – es kam zum Krieg. Er dauerte mehrere Jahre. Am Ende setzten sich die Amerikaner durch. Es entstand die erste Form der Vereinigten Staaten von Amerika – der USA.

Von dpa