Was sind Fossilien? – Und was verraten sie?

Überreste von Tieren, die vor mindestens 10.000 Jahren gelebt haben, nennt man Fossilien. Hier zum Beispiel die Zähne eines Säugetiers, das es heute gar nicht mehr gibt. Forscher vermuten aber, dass es wie ein Biber aussah. (Foto: dpa)
Überreste von Tieren, die vor mindestens 10.000 Jahren gelebt haben, nennt man Fossilien. Hier zum Beispiel die Zähne eines Säugetiers, das es heute gar nicht mehr gibt. Forscher vermuten aber, dass es wie ein Biber aussah. (Foto: dpa)

Stell dir vor, du gräbst im Garten und plötzlich stößt du auf einen riesigen Knochen. Gruselig und spannend! So erging es einem Bauern in den USA. Er dachte erst, er hätte einen Pfahl ausgegraben. Doch das harte Etwas schien gar nicht zu enden. Es war der Rippenbogen eines Mammuts. Forscher entdeckten weitere Knochen des Tieres. Es lebte vor 10 000 bis 15 000 Jahren. Es handelt sich also um ein Fossil.

Was sind Fossilien?

In den USA wurden Mammutknochen gefunden. (Foto: AP)

In den USA wurden Mammutknochen gefunden. (Foto: AP)

Fossilien sind Überreste von Tieren oder Pflanzen, die vor mindestens 10 000 Jahren gelebt haben. Das kann nur eine Fußspur sein oder ein vollständiges Tier-Skelett. Diese Spuren und Überreste  sind nicht verwest oder zerfallen, sondern  zu Steinen geworden. Der Begriff „Fossil“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „ausgegraben“. Die ältesten Fossilien der Welt sind mehr als drei Milliarden Jahre alt.

Wie entstehen Sie?

Das lässt sich gut am Beispiel eines Fisches erklären: Ein Fisch stirbt und sinkt auf den Meeresgrund. Sand und Schlamm bedecken den Körper nach kurzer Zeit. Weil in der Tiefe des Meeres wenig Sauerstoff im Wasser ist, bleiben das Skelett und die Schuppen des Fisches erhalten. Das Fischfleisch löst sich hingegen auf. Im Laufe der Zeit lagern sich  noch mehr Sand und Kalk auf dem toten Fisch ab. Damit wächst der Druck auf das Skelett und die Temperatur steigt. Die Knochen- beziehungsweise Grätenporen füllen sich mit Kalk und Kieselsäure. Man sagt dazu, die Stoffe verbacken mit den Hartteilen des Skeletts, bis die Überreste des Fisches schließlich versteinert sind. Dieser Prozess dauert Tausende Jahre. Auch die Überreste von Pflanzen und Tieren, die an Land leben, können versteinern. Das passiert jedoch sehr selten. Es geht nur, wenn das Tier an einem feuchten Ort gestorben ist, zum Beispiel in einem See oder einem Fluss. Der Körper des Tieres muss in das Gewässer gespült werden. Dann lagern sich Sand und Schlamm auf dem Körper  ab. So versteinern die Knochen des Dinosauriers genauso wie die Gräten des Fisches.

Wo findet man Fossilien?

Das Fossil eines Urvogels. (Foto: dpa)

Das Fossil eines Urvogels. (Foto: dpa)

Fossilien sind meist dort versteckt, wo früher Wasser war. „Früher“ heißt  vor Tausenden oder sogar Millionen Jahren. Heute sind sie häufig in Steinbrüchen zwischen Gesteinsschichten versteckt. Abgelöste Kalkplatten können Forscher mit Werkzeugen wie Hammer und Meißel aufspalten und wie ein Buch öffnen. Wenn du selbst nach Fossilien suchen möchtest, hast du in Nettersheim in der Eifel die Möglichkeit dazu. Vor 380 Millionen Jahren war dort ein warmes Meer, in dem viele Lebewesen wohnten. Deren versteinerte Überreste findet man zum Beispiel in Steinbrüchen.

Wozu sind sie nützlich?

Das Fossil einer Fledermaus-Art. (Foto: Reuters)

Das Fossil einer Fledermaus-Art. (Foto: Reuters)

Dinosaurier sind vor 65 Millionen Jahren ausgestorben. Damals gab es noch keine Menschen. Nur durch die Fossilien wissen wir, wie Dinosaurier aussahen, wann sie lebten und wie sie sich verhielten. Die Wissenschaft, die Fossilien erforscht, heißt Paläontologie. Forscher  können nicht nur das Alter des Lebewesens feststellen. Sie können sogar bestimmen, wie das Tier oder die Pflanze gestorben ist. Auch über die Umgebung, in der das Tier gelebt hat, und wie es sich verhalten hat, verraten die Versteinerungen etwas.

Von Lukas Thiele

 

Hier kannst du Fossilien in NRW sehen

Goldfuß-Museum im Institut für Paläontologie, Nussallee 8, 53115 Bonn, 0228/73 31 03
LWL-Museum für Naturkunde, Münster, 0251/5 91 05
Naturkundemuseum Bielefeld, Kreuzstraße 20, 33602 Bielefeld, 0521/51 6734
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander König, Adenauerallee 160, 53113 Bonn, 0228/91220
Naturzentrum Eifel, Urftstr. 2-4, 53947 Nettersheim, 02486/1246