Was macht ein Tonmann?

Was macht ein Tonmann?
Einen Ton angeln bedeutet: Der Tonmann hält ein Mikro an einer langen Stange vor den Interview-Partner. Achim Bröcking zeigt hier, wie das geht. (Foto: dpa)

Fernsehen funktioniert nur mit Bildern. Das ist klar. Aber der Ton ist mindestens genauso wichtig. Kann man alles gut verstehen? Sind die Geräusche im Hintergrund auch nicht zu laut? Dafür ist der Tonmann oder die Tonfrau zuständig.

Mit Mikro und Mischpult

So sieht die Ausrüstung eines Tonmannes aus. (Foto: dpa)

So sieht die Ausrüstung eines Tonmannes aus. (Foto: dpa)

Kopfhörer auf den Ohren, eine Umhängetasche mit Mischpult vor dem Bauch und oft noch ein Mikrofon in der Hand: So arbeiten Tonmänner und Tonfrauen beim Fernsehen. Der Beruf wird auch Mediengestalter Bild und Ton genannt.

„Der Tonmensch ist dafür zuständig, den Ton vor Ort aufzunehmen – die Geräusche drum herum und das, was die Leute sagen”, sagt Achim Böcking. Er hat lange als Tonmann beim Fernsehen gearbeitet. Mittlerweile bringt er als Trainer Jugendlichen bei, wie man Fernsehen macht.

Gerade Anfänger halten den Ton oft für nicht so wichtig. „Dabei ist der Ton das Wichtigste beim Fernsehen”, findet Achim Böcking. Man könnte die Bilder weglassen – und den Beitrag mit einem guten Ton und Sprechertext trotzdem verstehen, sagt er.

Aufmerksamkeit ist gefragt

Auf dem Mischpult in seiner Tasche kann der Tonmann die Lautstärke verändern. (Foto: dpa)

Auf dem Mischpult in seiner Tasche kann der Tonmann die Lautstärke verändern. (Foto: dpa)

Der Tonmensch hat bei einem Dreh alle Hände voll zu tun: Er schaut zum Beispiel, dass immer geladene Kamera-Akkus beim Dreh dabei sind. Und er muss immer einen Schritt hinter dem Kameramann oder der Kamerafrau sein. „Wenn das Kamerapersonal rückwärts läuft, muss der Tonmensch aufpassen, dass nichts passiert”, sagt der Experte.

Und dann ist da ja auch noch der Ton. Manchmal hält der Reporter das Mikro beim Interview selbst. Aber manchmal muss der Tonmensch den Ton auch angeln, wie die Profis sagen. Das heißt: Er hält ein Mikro an einer langen Stange vor den Interview-Partner oder zum Geräusch. Aber Vorsicht: Das lange Mikro darf hinterher nicht im Bild zu sehen sein.

Unsichtbar bleiben

„Bei Kochsendungen habe ich zum Beispiel die Angel immer direkt über den Kochtopf gehalten, damit man die Kochgeräusche richtig gut hören konnte”, sagt Achim Böcking. Aber im Bild durfte man das hinterher natürlich nicht sehen. Denn wer kocht schon mit einem Mikrofon im Topf?

Mit seinem kleinen Mischpult vor dem Bauch pegelt der Tonmensch den Ton. „Das bedeutet, man stellt die Aufnahme-Lautstärke ein: Der Ton darf nicht zu leise sein und auch nicht zu laut”, sagt Achim Böcking. Und dann muss der Tonmensch den Ton noch mischen. Dafür schaut er bei mehreren Geräusch-Quellen, wie laut jede sein soll.

Der Ton wird dann zusammen mit den Bildern auf einer Speicherkarte in der Kamera festgehalten. Und dann ist der Cutter (gesprochen: katta) dran. Der Cutter baut den Beitrag später im Schnittraum zusammen. Dafür verarbeitet er Ton und Bild weiter.

Von Katharina Heimeier (dpa)