Was hilft gegen Schluckauf?

Was hilft gegen Schluckauf?
Es gibt verschiedene Tricks gegen Schluckauf. Bei manchen Menschen hilft es, etwas Kaltes zu trinken. (Foto: dpa)

Hicks! Hicks! Hicks! Kennt ihr das auch? Ab und zu bekommt man einen Schluckauf. Aber warum eigentlich? Den 16. März haben die Amerikaner dem Schluckauf gewidmet. Sie haben ihn „National Hiccup Day“ genannt, also der Tag des Schluckaufs. Diesen witzigen Feiertag nehmen wir zum Anlass, um euch zu erklären, wie Schluckauf überhaupt entsteht und welche Tipps es gibt, ihn wieder loszuwerden.

Die wichtige Rolle des Zwerchfells

Beim Schluckauf spielt unser Zwerchfell eine ganz wichtige Rolle. Das Zwerchfell ist ein Muskel, den wir brauchen, um zu atmen. Doch manchmal verkrampft dieser Muskel. „Dieses plötzliche Zusammenziehen des Zwerchfells hat verschiedene Ursachen“, sagt Gereon Fink. Er ist Professor an der Uniklinik Köln und beschäftigt sich mit unserem Nervensystem. Am Zwerchfell gibt es nämlich auch einen Nerv, der gereizt werden kann. Er kann Schluckauf auslösen.

„Der Nerv kann zum Beispiel durch sehr heiße oder sehr kalte Speisen und Getränke gereizt werden“, sagt Fink. Andere Auslöser können auch Alkohol oder das Nikotin in Zigaretten sein – oder zu schnelles Essen oder Trinken. „Manchmal bekommt man auch einen Schluckauf, weil man gestresst ist, sich aufregt oder sich erschrickt.“ Manche Menschen bekommen auch Schluckauf, weil sie eine bestimmte Krankheit haben, bei der das Hicksen eine Nebenerscheinung ist.

Harmloses, aber unangenehmes Hicksen

Wenn dieser Nerv am Zwerchfell gereizt wird, zieht sich das Zwerchfell zusammen. Während des Schluckaufs kommt es zu einer Verkrampfung des Zwerchfells. Gleichzeitig schließt sich die Ritze zwischen den Stimmbändern, die im Kehlkopf sitzen. Es entsteht an dieser Stelle dann Druck – und wir hicksen. „Schluckauf ist aber harmlos, es ist nur unangenehm“, sagt Fink.

Dauerhafter Schluckauf

Es gibt aber Menschen, die haben immer Schluckauf. Bei denen geht das Hicksen  nicht mehr weg – es ist chronisch. „Das passiert aber sehr selten“, beruhigt Fink. Diese Leute brauchen dann Medikamente. Sie bewirken, dass sich der Nerv und das Zwerchfell wieder beruhigen.

Tricks gegen das  Hicksen

Steh Kopf - und dein Schluckauf könnte verschwinden! (Foto: Getty)

Steh Kopf! (Foto: Getty)

Wenn wir einen normalen Schluckauf bekommen, gibt es einige Tricks, wie man ihn wieder wegbekommt. „Manchen Menschen hilft es, ein Glas eiskaltes Wasser in kleinen Schlucken zu trinken“, sagt Fink. Anderen helfe es, so lange wie möglich die Luft anzuhalten. „Es gibt auch den Trick, die Zunge rauszustrecken und an ihr zu ziehen“, verrät der Professor. Dadurch würde sich der Krampf im Zwerchfell lösen. Einige Leute bücken sich auch, halten den Kopf nach unten und trinken dann etwas quasi verkehrt herum– oder machen dabei direkt einen Kopfstand. „Im Grunde tut man etwas Lustiges oder Außergewöhnliches“, sagt Gereon Fink. Die Tricks funktionieren aber nicht bei jedem – das muss man ausprobieren oder warten, bis der Schluckauf von alleine wieder weggeht.

Schluckauf bei Babys im Mutterleib

Wusstet ihr eigentlich, dass schon Babys Schluckauf bekommen können, wenn sie noch im Bauch ihrer Mutter sind? „Man weiß nicht, warum, aber die Mütter spüren das Hicksen und man sieht es auch mit dem Ultraschall-Gerät“, sagt Fink. Damit kann man den Bauch der Mutter untersuchen und sozusagen „hineinschauen“.

Verschiedene Namen für Schluckauf

Übrigens nennen nicht alle Menschen das Hicksen „Schluckauf“. Einige Leute, die zum Beispiel in der Region Schwaben in Deutschland wohnen, sagen etwa „Häcker“. Im Bundesland Bayern sagen einige „Schnackler“ und in der Schweiz heißt der Schluckauf schon mal „Gluggsi“.

Von Jennifer Stötzel