Seit wann tragen Menschen Schmuck?
Ketten aus Zähnen und Muscheln
Um den Hals baumelt eine Kette aus Bären-Zähnen, Muscheln und getrockneten Früchten. So etwas trugen Menschen vor Tausenden von Jahren tatsächlich! Denn schon in der Steinzeit benutzten Leute Schmuck. Der war allerdings noch nicht aus Gold oder Silber. Sondern etwa aus Schneckenhäusern, Samen, Steinen oder eben Tierzähnen.
Man wollte sich damals vermutlich mit dem Schmuck auch von anderen unterscheiden und sich einzigartig machen, erklärt Gabriele Uelsberg. Sie leitet ein großes Museum in der Stadt Bonn im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort gibt es gerade eine Ausstellung zur Geschichte des Schmucks.
Kelten machen Bronze-Armbänder
Im Laufe der Zeit begannen die Menschen, auch Metall zu benutzen. Die Kelten waren vor rund 2000 Jahren zum Beispiel super darin, Bronze herzustellen. “Für die Kelten waren große, schwere Halsreifen typisch”, verrät die Fachfrau. Sie waren aus Bronze gefertigt oder aus Gold. Die Schmuckstücke sahen sich oft sehr ähnlich.
Moderne Römer
Das war bei den Römern anders. Der Schmuck der Römer sieht oft ganz unterschiedlich aus. Und zum Teil wirkt er sehr modern. So als wäre er in unserer Zeit hergestellt worden. Die römischen Frauen trugen zum Beispiel Reifen und Bänder an ihren Armen, Ohrringe und Halsketten. Außerdem waren bei den Römern Ringe beliebt – sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern.
Aber nicht jeder Römer konnte sich Schmuck aus Gold leisten. Wer weniger Geld hatte, kaufte sich Schmuck etwa aus Bronze. “An der Art des Schmuckes konnte man immer auch den Rang und die Stellung erkennen, die jemand in der Gesellschaft hatte”, sagt die Fachfrau. Wer reich und mächtig war und eine hohe Stellung hatte, konnte sich teuren Schmuck aus Gold leisten. Die anderen mussten billigeren Schmuck nehmen.
Wichtige Ohrringe für Seemänner
Wusstest du, dass auch Seemänner früher oft Ohrringe aus Gold trugen? Die Ohrringe waren für die Seeleute praktisch. Die Seemänner waren oft weit von Zuhause weg. Auf ihren Reisen konnten sie aber nicht viel Geld oder große Schätze mitnehmen. Manche Fachleute sagen: Die Ohrringe waren also wie eine Art Sparschwein.
Außerdem war der Job auf hoher See ganz schön gefährlich. Wenn ein Seemann in der Fremde starb, sollte wohl mit dem goldenen Ohrring die Beerdigung bezahlt werden.
Von Stefanie Paul, dpa