Was macht eigentlich ein Geruchsforscher?

Im Labor von Geruchsforscher Hanns Hatt stehen einige Tausend Düfte herum. (Foto: dpa)
Im Labor von Geruchsforscher Hanns Hatt stehen einige Tausend Düfte herum. (Foto: dpa)

Als Kind roch er sich durch den Lebensmittel-Laden seiner Eltern. Heute ist das Riechen sein Beruf. Hanns Hatt ist Geruchsforscher. Hier erzählt er, was das bedeutet.

Woher wissen wir, was wir da genau riechen? (Foto: dpa)

Woher wissen wir, was wir da genau riechen? (Foto: dpa)

Was macht ein Geruchsforscher?

Hanns Hatt: Ich beschäftige mich zum Beispiel damit, wie unsere Nase es schafft, verschiedene Düfte zu erkennen. Woher wissen wir etwa, dass es gerade eine Zitrone ist, die wir riechen – und kein Apfel?

Und wie bekommen Sie das heraus?

Hanns Hatt: Für das Riechen sind Zellen in unserer Nase zuständig. Wir arbeiten mit diesen Riechzellen von Menschen und Tieren, zum Beispiel Mäusen. Diese Riechzellen bewahren wir in kleinen Schalen auf. Um herauszufinden, wie sie auf verschiedene Gerüche reagieren, beduften wir sie: Mit einer Art Mini-Gartenschlauch spritzen wir den Duft in die Nähe der Zelle.

Was passiert dann?

Hanns Hatt: Jede Riechzelle ist ein Spezialist. Sie reagiert nur auf bestimmte Düfte. Nehmen wir eine Zelle, die auf Bananenduft spezialisiert ist. Wenn wir sie mit dem Geruch einer Banane beduften, sendet sie elektrische Impulse an das Gehirn weiter, um zu melden: Hier riecht es nach Banane! Mit Hilfe von bestimmten Mess-Geräten können wir diese Impulse feststellen. So finden wir heraus: Aha, diese Zelle ist also Spezialist für Bananenduft.

Woher haben Sie all diese Düfte?

Hanns Hatt: Einige Firmen haben sich darauf spezialisiert, Gerüche künstlich herzustellen. Wir kaufen sie dort. Einen Duft kann man aber auch selbst herstellen. Zum Beispiel, wenn man von einer Orange die Schale abreibt oder eine Vanilleschote auskratzt.

Was ist so toll an Düften?

Hanns Hatt: Meine Eltern hatten früher einen großen Lebensmittel-Laden. Durch den bin ich als Kind immer gelaufen und habe dort in allen Ecken gespielt. Überall roch es nach Essen – das hat mich sehr geprägt.

Deshalb sind Sie Geruchsforscher geworden?

Hanns Hatt: Ich habe außerdem Schmetterlinge gesammelt. Diese Tiere sehen sehr schlecht in der Nacht, sie orientieren sich vor allem über den Geruch. Das Weibchen muss Duftstoffe ausscheiden, damit das Männchen es findet. Das hat mich so fasziniert, dass ich mich später im Studium weiterhin mit dem Riechen befassen wollte.

Wie funktioniert das mit dem Riechen?

Riechen