So verändert die EU deinen Alltag

Schulden, Flüchtlingskrise, Brexit: Es wird zwar viel über die Europäische Union (EU) in den Nachrichten geredet. Aber für viele Menschen fühlt es sich weit weg an, was die EU-Politiker in Brüssel oder Straßburg beschließen. Tatsächlich betrifft uns das aber alle sehr stark. Die 28 Mitgliedsländer der EU haben zwar alle ihre eigene Regierung. Sie arbeiten aber in vielen Bereichen, zum Beispiel beim Umweltschutz, eng zusammen und machen gemeinsam Gesetze.
In unseren bisherigen Folgen über die EU haben wir dir verschiedene wichtigen Einrichtungen wie die Europäische Zentralbank oder die EU-Kommission vorgestellt. Heute zeigen wir dir, wo dir die EU im Alltag begegnet.
Geld
19 EU-Länder haben eine gemeinsame Währung: den Euro. Dazu gehören unter anderem Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Belgien und die Niederlande. Wenn du in den Ferien in eines dieser Länder reist, kannst du dort bezahlen, ohne Geld umzutauschen. Vor der Euro-Bargeld-Einführung im Jahr 2002 war das anders: Man musste in eine Bank oder eine Wechselstube gehen, um zum Beispiel italienische Lira, niederländische Gulden oder spanische Peseten umzutauschen.
Einkaufen
In den Supermarktregalen stehen Waren aus ganz Europa. In EU-Ländern kannst du einkaufen, ohne extra Gebühren – sogenannte Zölle – zu zahlen. Dadurch ist es günstiger, Dinge in anderen EU-Ländern einzukaufen als zum Beispiel in den USA. Bei manchen Produkten wie Kaffee oder Alkohol gibt es aber bestimmte Regeln, wie viel man davon kaufen darf, ohne Gebühren zahlen zu müssen. Es gibt noch weitere Regeln: Die EU legt zum Beispiel fest, dass auf der Packung eines Produkts genau zu lesen sein muss, woraus es besteht und welche Stoffe enthalten sind.
Reisen
Noch etwas ist in Sachen Urlaub einfacher geworden: Wenn man früher mit dem Auto zum Beispiel nach Italien gefahren ist, musste man an der Grenze seinen Ausweis zeigen. Das ist normalerweise heute nicht mehr nötig. Die EU legt auch die Höchstgrenzen für Handy-Gebühren im Ausland fest. Die Handyfirmen dürfen also nicht mehr dafür berechnen.
Bildung
Es ist einfacher, innerhalb der EU auf eine Schule in einem anderen Land zu wechseln. Denn dein Zeugnis aus Deutschland wird auch dort anerkannt. Für Studenten ist es ebenfalls leichter, ins Ausland zu gehen. Zum einen gibt es europäische Austauschprogramme: Mit ihnen können Studenten für ein halbes oder ganzes Jahr im Ausland lernen. Außerdem wurden in den EU-Ländern dieselben Abschlüsse eingeführt: Bachelor und Master. Die Noten sollen in den verschiedenen Ländern gleich viel zählen.
Umwelt
Die EU kümmert sich auch darum, dass die Menschen vor schädlichen Stoffen im Essen und zu vielen Abgasen in der Luft geschützt werden. Sie legt zum Beispiel fest, dass bestimmte krankmachende Stoffe nicht in Cremes oder anderen Kosmetikprodukten vorkommen dürfen. Es gibt auch feste Regeln für sauberes Trinkwasser und dafür, welche Mittel Bauern gegen Unkraut einsetzen dürfen – und welche verboten sind.
Von Kathy Stolzenbach
Alles zur Geschichte der EU und alle Folgen unserer Serie gibt’s hier: