So sahen Playstation, X-Box und Nintendo aus

„Pong“ von Atari wurde auf dem Fernseher gezockt. (Foto: Leister)
„Pong“ von Atari wurde auf dem Fernseher gezockt. (Foto: Leister)

Playstation, X-Box und Nintendo DS kennt und spielt fast jedes Kind. Wie aber sahen ihre Vorgänger aus? Und was konnten die ersten Konsolen? Um das herauszufinden, waren wir im Computerspiele-Museum in Berlin.

Nimrod – Elektronen-Gehirn

So sah der Nimrod aus. (Foto: Leister)

So sah der Nimrod aus. (Foto: Leister)

Nimrod war der erste Spielecomputer der Welt. 1951 wurde er als „Elektronen-Gehirn“ auf einer Messe in Berlin vorgestellt. Er war eine echte Sensation! Dabei beherrschte die große Maschine nur ein einziges, ziemlich langweiliges Spiel. Aber damals gab es noch keine Computer: Die Menschen tippten auf der Arbeit auf Schreibmaschinen, in ihrer Freizeit schauten sie fern oder hörten Radio. „Der Nimrod sollte den Besuchern zum ersten Mal erklären, was überhaupt ein Computer ist“, sagt Andreas Lange, Direktor des Computerspiele-Museums in Berlin.

PingPong am Automaten

Stell dir vor, du müsstest für jede Minute, die du spielst, einen Euro zahlen. Wie schnell wäre dein Taschengeld wohl weg? In den 1970er und 1980er Jahren war das für Kinder ganz normal. Denn viele Familien konnten sich noch keine Videospiel-Geräte für zu Hause leisten. Stattdessen musste man zu großen Automaten in Spielhallen, Imbissbuden oder Kiosken gehen. Nach dem Einwurf einer Münze konnte man dort Rennen fahren oder Aliens erschießen. Besonders beliebt  war „Pong“, ein einfaches Ping-Pong-Spiel für zwei.

Zocken auf der Couch

Auf dem Atari konnte man Pong spielen. (Foto: Leister)

Auf dem Atari konnte man Pong spielen. (Foto: Leister)

Der in Deutschland geborene Ralph H. Baer war der Erste, der 1972 eine geniale Idee umsetzte, damit Menschen auf ihrer Couch spielen können: Er nutzte ihre Fernseher als Bildschirm. Viele Familien besaßen zu der Zeit schon Fernseher. Baers Erfindung „Odyssey“ wurde einfach eingestöpselt und übertrug Spiele auf den TV-Bildschirm. Die sahen aber noch ganz anders aus: Die Figuren waren schwarze Striche auf weißem Grund, es gab keine Farben. Über zwei Drehknöpfe konnte man seine Figur nur gerade nach oben, unten, rechts oder links bewegen. Und: Spielstände speichern konnte man auch nicht – man fing immer wieder bei null an. Die Firma Atari schlug Baer bald mit einer besseren Konsole, die auch Farben zeigen konnte und sich weit verbreitete.

NES – Erfolg mit Super Mario

Der Nintendo NES (Foto: Leister)

Der Nintendo NES (Foto: Leister)

Das Nintendo Entertainment System (NES) war erfolgreich. Das lag vor allem daran, dass Nintendo ab 1983 die beliebtesten Spiele auf den Markt brachte, sagt Museumsdirektor Andreas Lange. Zum Beispiel „Mario Bros.“ – Millionen Menschen auf der ganzen Welt wollten mit den schnauzbärtigen Brüdern Mario und Luigi Abenteuer erleben und durch verschiedene Welten hüpfen. Deshalb wandte Nintendo auch einen einfachen Trick an, um noch mehr Menschen vom Kauf der NES zu überzeugen: Super Mario gab es beim Kauf der Konsole automatisch mit dazu.

Game Boy: Überall spielen

Das meist gespielte Spiel am Gameboy war Tetris. (Foto: Leister)

Das meist gespielte Spiel am Gameboy war Tetris. (Foto: Leister)

Runter von der Couch! Für die meisten Menschen über 25 war der „Game Boy“ die erste Konsole, die sie überall hin mitnehmen konnten. Nintendos Mini-Gerät war bezahlbar, kompakt, und der Akku hielt lange. Auch die Spiele gab es günstig – so konnte man sich auch mit wenig Taschengeld eine Sammlung anlegen. Das meist gespielte Spiel war Tetris, bei dem Bauklötzchen in Reihen gesetzt wurden.

Playstation und X-Box

Playstation, X-Box und Nintendo DS von heute basieren auf derselben Idee wie die Konsolen, auf denen deine Eltern gezockt haben. Und auch die Helden in ihren Spielen sind oft noch dieselben. Nur war Super Mario in den 1980er Jahren ein ruckelnder, schwarzer Punkt auf dem Bildschirm. Und man brauchte viel Fantasie, um sich einen rennenden und springenden Italiener vorzustellen. Heute strahlen die Figuren in Farbe, sehen beinahe echt aus und können Hunderte verschiedene Dinge tun. Zeig deinen Eltern doch mal, was sich so getan hat. Und hab Geduld, wenn sie nicht gleich verstehen, welchen Knopf sie drücken müssen. Früher gab es schließlich nur zwei.
Von Annika Leister