Die Hüter von Geld und Gesetz

Die Hüter von Geld und Gesetz
Der Europäische Gerichtshof (links) in Luxemburg und die Europäische Zentralbank in Frankfurt sind wichtige Gebäude für die EU. (Foto: dpa)

Die Europäische Union (EU) ist ein Zusammenschluss von 28 Ländern. Damit die Zusammenarbeit der Staaten funktioniert,  gibt es verschiedene Einrichtungen. Wir stellen dir drei weitere vor.

Europäischer Gerichtshof

ARCHIV - Die beiden Türme des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg, aufgenommen am 26.01.2012. Foto: Thomas Frey/dpa (zu dpa «EuGH urteilt zu persönlichen Namensänderungen in Deutschland» vom 02.06.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Goldene Türme: So sieht der Europäische Gerichtshof in Luxemburg aus. (Foto: dpa)

Goldene Türme: So sieht der Europäische Gerichtshof in Luxemburg aus. (Foto: dpa)

Das sind die Richter am EUGH. (Foto: dpa)

Du kennst das sicher aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis: Obwohl ihr euch für ähnliche Dinge interessiert, gibt es manchmal Streit. Das ist auch in der EU so. Mittlerweile kommen viele wichtige Gesetze von der EU. Aber damit sind nicht immer alle Mitgliedstaaten einverstanden. Und nicht immer halten sich alle an die Gesetze. Wenn es Streit über Gesetze in der EU gibt, dann sind die Richter am Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) zuständig. Sie versuchen, diesen Streit zu schlichten.

Der EuGH ist das höchste Gericht in der EU. Ein Gericht ist ein Ort, an dem Richter darüber entscheiden, was erlaubt ist und was nicht. Für den Gerichtshof arbeiten 28 Richter – aus jedem EU-Land einer. Sie werden von elf speziellen Anwälten unterstützt. Was der EuGH entscheidet, gilt in allen Mitgliedstaaten der EU. Seine Urteile können nicht geändert werden. Auch nicht von Gerichten in den einzelnen Ländern. Der EuGH hat seinen Sitz in Luxemburg – das ist die Hauptstadt von einem Land, das genauso heißt.

Europäische Zentralbank

Die Europäische Zentralbank sitzt in Frankfurt und wird meistens mit EZB abgekürzt. (Foto: dpa)

Die Europäische Zentralbank sitzt in Frankfurt und wird meistens mit EZB abgekürzt. (Foto: dpa)

Viele Länder in Europa haben dieselbe Währung: den Euro. (Foto: dpa)

Viele Länder in Europa haben dieselbe Währung: den Euro. (Foto: dpa)

Die EU hat viele Vorteile. Einer davon ist der Euro. Damit kannst du heute in 19 von 28 EU-Ländern einkaufen, ohne Geld umzutauschen. Ziemlich praktisch! Nicht nur für dich und deine Familie, sondern auch für Unternehmen. Sie können so einfacher handeln. Aber wer kümmert sich eigentlich um den Euro? Dafür ist die Europäische Zentralbank, kurz EZB, zuständig. Die EZB verwaltet den Euro. Das heißt: Sie entscheidet zum Beispiel darüber, wie viel Geld im Umlauf ist. Außerdem passt sie darauf auf, dass die Preise nicht zu stark steigen oder fallen.

Das ist wichtig. Wenn die Preise zum Beispiel unkontrolliert nach oben klettern, verliert das Geld seinen Wert. Die EZB ist quasi die Chefin aller Banken in den Euro-Ländern. Sie ist unabhängig: Politiker dürfen  sie nicht beeinflussen. Die EZB sitzt in Deutschland, in Frankfurt am Main. Ihr Präsident ist aktuell der Italiener Mario Draghi.

Europäischer Rechnungshof

Der Rechnungshof behält das Geld im Blick. (Foto: Wikimedia, FT98Fan)

Der Rechnungshof behält das Geld im Blick. (Foto: Wikimedia, FT98Fan)

Die EU muss, genau wie einzelne Länder, darauf achten, wie viel Geld sie ausgibt. Man sagt auch: Sie muss haushalten. Damit sie nicht den Überblick verliert, listet die EU-Kommission im Voraus genau auf, wie viel Geld sie in einem Jahr voraussichtlich einnehmen wird und was sie wofür ausgeben will. Das schreibt sie alles in einen Haushaltsplan. Den legt sie dann dem Parlament und dem Ministerrat vor. Diese beiden Einrichtungen müssen mit dem Plan einverstanden sein. Sie entscheiden also mit, ob die EU ihr Geld wie geplant ausgeben darf.

Damit auch alles mit rechten Dingen zugeht, überwacht der Europäische Rechnungshof den Haushalt. Er kontrolliert alle Einnahmen und Ausgaben der EU. Und prüft, ob es erlaubt war, für bestimmte Sachen Geld auszugeben. Seine Ergebnisse veröffentlicht er jedes Jahr in einem Bericht. Der hilft der Kommission und den anderen EU-Einrichtungen, ihre Arbeit zu verbessern. Der Rechnungshof sitzt in Luxemburg.

Von Christina Michaelis

Alle Folgen der EU-Serie gibt’s hier:

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