Schadet das warme Wetter der Umwelt?

Schadet das warme Wetter der Umwelt?
Eigentlich ist es viel zu früh für Gänseblümchen und Osterglocken. Trotzdem sprießen sie schon fleißig aus dem Boden. (Foto: dpa)

Während des Winters ist es eigentlich ziemlich kalt. So kalt, dass Menschen dicke Jacken und Wollmützen tragen und viele Vögel in ein wärmeres Land fliegen. In diesem Jahr ist das anders.

Die Temperaturen sind mild. Für viele Tiere und Pflanzen ist das  nicht gut. Und auch uns Menschen beeinflusst das warme Wetter. Wir erklären euch die Einflüsse des milden Winterwetters auf uns und unsere Umwelt.

Tiere

Hast du schon Meisen gesehen? (Foto: dpa)

Hast du schon Meisen gesehen? (Foto: dpa)

Einige Vogelarten sind durch das milde Wetter schon jetzt in Frühlingsstimmung. Stell dir  das mal vor! Meisen und Amseln zum Beispiel. Die suchen ihre Nistplätze eigentlich erst Anfang März, zum Frühlingsbeginn also. Doch durch die warmen Temperaturen in diesem Winter suchen einige Muttervögel schon jetzt einen Nistplatz für ihre Jungtiere.

Die jungen Vögel schlüpfen so früher. Das kann ein Problem sein. Nämlich dann, wenn es in den kommenden Monaten doch noch richtig kalt wird. Besonders junge Tiere sind nämlich sehr empfindlich bei Kälte.

Die warmen Temperaturen haben für bestimmte Tiere aber auch einen großen Vorteil: Es gibt viel Futter. Wildschweine und Rehe zum Beispiel behindert bei der Futtersuche im Wald keine dicke Schneeschicht. Sie können ihre Nahrung viel einfacher finden. Z

ahlreiche Insekten unterbrechen wegen der warmen Temperaturen oft ihren Winterschlaf und verlassen ihr sicheres Winterquartier. Für die Amseln und Meisen ist das gut:  Denn Vögel ernähren sich hauptsächlich von diesen kleinen Krabbeltieren.

Bäume

Biene und Blüte sollten im Dezember eigentlich ruhen. (Foto: dpa)

Biene und Blüte sollten im Dezember eigentlich ruhen. (Foto: dpa)

Wenn die  Insekten dann unterwegs sind, müssen sie sich Nahrung suchen. Sie wiederum fressen Pflanzen und Blätter. Darauf sind die Bäume zu dieser Jahreszeit aber gar nicht vorbereitet.

Außerdem unterbrechen viele Bäume und Pflanzen wegen der milden Temperaturen  ihre Winterruhe und beginnen zu blühen: An vielen Orten, auch in Köln, zeigen sich jetzt die gelben Osterglocken in ihrer vollen Pracht. Normalerweise blühen die erst im März. Das sieht zwar schön aus. Das Problem ist: Ähnlich wie junge Tiere sind auch Blüten bei kalten Temperaturen sehr empfindlich. Sie können kaputtgehen.

Das hat schlimme Folgen. Denn die Blüten werden während der Sommermonate dringend gebraucht – zum Beispiel  als Nahrungsquelle für Bienen.

Mensch

Auch für uns Menschen sind die warmen Temperaturen im Winter nicht unbedingt gut. Zwar verbringen wir an warmen Tagen mehr Zeit an der frischen Luft, was gut für die Gesundheit ist. Viele Menschen unterschätzen die Kälte aber und unterkühlen sich.

Anstatt zu frieren können sich die Menschen sonnen. Aber es gibt auch Nachteile. (Foto: dpa)

Anstatt zu frieren können sich die Menschen sonnen. Aber es gibt auch Nachteile. (Foto: dpa)

Ein Grund dafür ist falsche Kleidung. Statt der warmen Winterjacke tragen viele  nur eine dünne Übergangsjacke. Auch die dicken Wollsocken, die Mütze und die Handschuhe bleiben bei vielen im Kleiderschrank verstaut. Die Folge: Die Erkältungsgefahr steigt.

Für Autofahrer ist das warme Wetter aber von Vorteil: Vielleicht hast du schon einmal gesehen, dass jemand während der Wintermonate auf der Autoscheibe herumgekratzt hat. Das müssen Autofahrer machen, wenn es in der Nacht sehr kalt war. Dann friert das Wasser auf der Windschutzscheibe und es muss abgekratzt werden. Da es momentan zu warm für Eis und Schnee ist, bleibt  den Autofahrern das Kratzen erspart.

Außerdem läuft der Straßenverkehr flüssiger und es gibt weniger Staus, da die Autofahrer nicht vorsichtiger und langsamer als sonst fahren müssen.

Von Ben Schröder