Pflanzen mit Superkräften

Pflanzen mit Superkräften
Kakteen haben sich mit der Zeit an die pralle Sonne gewöhnt. Zu viel Wasser kann ihnen deshalb sogar schaden. Foto: Ursula Düren/dpa

Steinalt, blitzschnell oder gigantisch groß: Einige Pflanzen haben beeindruckende Eigenschaften.

Pflanzen brauchen zum Überleben Wasser, Luft und Licht. Doch ist davon nur wenig oder zu viel vorhanden, müssen sie sich Strategien überlegen. Über Jahrhunderte haben sie sich so an ihre Umwelt angepasst. Deshalb sehen Pflanzen auch so unterschiedlich aus. Hier stellen wir dir ein paar der beeindruckendsten Gewächse der Welt vor.

Tief unter der Erde

In trockenen Regionen müssen Pflanzen oft tief wurzeln, um an Wasser zu kommen. „Unterirdisch ist dort viel mehr los als über der Erde“, erklärt Ute Becker. Sie ist Wissenschaftlerin und arbeitet im botanischen Garten der Universität Mainz. Welche Pflanze aber die tiefsten Wurzeln hat, lässt sich kaum sagen. „Das kann man nur schwer messen“, sagt Ute Becker. Zwar kursiere im Internet ein Gerücht über einen Feigenbaum mit 120 Meter tiefen Wurzeln, dazu gebe es aber keine richtigen Beweise. Besonders lange Wurzeln hat aber zum Beispiel der Wüstenbaum „Prosopis“. Die Wurzeln reichen 30 Meter oder mehr in die Erde.

Der vermutlich größte Baum der Erde heißt Hyperion. Er ist ein Mammutbaum, ähnlich wie dieser hier. Foto: Daniel Vogl/dpa

Gigantisch groß

Die größte bekannte Pflanze der Erde ist ein Küstenmammutbaum namens Hyperion. Mit 116 Metern ist er etwa halb so groß wie der Eiffelturm in Paris. Er steht im Land USA, im Bundesstaat Kalifornien. Wo er dort allerdings genau steht, soll möglichst geheim bleiben. Denn Besucher können dem Baum schaden, etwa indem sie den Boden fest trampeln.

Schnell in die Höhe

Bambus gehört nicht nur zu den größten Gräsern der Welt, sondern auch zu den am schnellsten wachsenden. „Die wachsen teilweise 1,2 Meter am Tag“, sagt Ute Becker. Das ist mehr als die Höhe einer Türklinke. „Innerhalb weniger Wochen können sie 20 oder mehr Meter hoch werden.“ Dem Bambus kann man also beim Wachsen zusehen. Am besten sieht man es auf einem Zeitraffer-Video oder indem man den Halm markiert. Der schnell wachsende Riesenbambus ist in Asien zu Hause. Weil er so stabil ist, wird er dort auch zum Bauen verwendet.

Pflanzen wandeln CO2 in Sauerstoff um. Foto: Arno Burgi/dpa

Echt steinalt

Dieses Gewächs ist schon unfassbar lange da. Die Lomatia tasmanica im Land Australien wächst schon seit geschätzt 43.000 Jahren. Zum Vergleich: Unsere Zeitrechnung begann erst vor 2023 Jahren. Der Großteil der Pflanze befindet sich unterirdisch. „Sie ist vermutlich bis zu 1,2 Kilometer groß», sagt Ute Becker. Was aussieht, wie viele Sträucher einer Art ist also in Wirklichkeit eine einzige Pflanze. Ihre Größe hat der Lomatia tasmanica wohl auch bei ihrem langen Leben geholfen.

Von Lea Knies (dpa)