Nützliche Höcker

Nützliche Höcker
Kamele können viel länger ohne Wasser auskommen als wir Menschen. Foto: Boris Roessler/dpa

Die Sonne brennt. Um einen herum: trockener Boden, Sand, wenige Pflanzen. Wovon soll man in so einer Wüsten-Gegend bloß leben? Das fragten sich schon vor vielen Tausend Jahren Menschen und kamen auf eine Idee: Kamele! Wilde Kamele gab es damals schon. Die Menschen zähmten sie und hielten sie als Nutztiere und Haustiere.

Kamele sind an ein Leben in der Wüste perfekt angepasst. Foto: Tpg/TPG via ZUMA Press/dpa

Tiere liefern Wolle und Milch

Viele Wüsten-Völker leben noch heute eng mit ihren Kamelen zusammen. So ist es auch bei Omar. Er lebt in der Wüste im Land Jordanien. „Die Tiere liefern uns Wolle, Fleisch und Milch“, sagt er. Wird es kalt oder brauchen die Menschen Feuer zum Kochen, verbrennen sie den getrockneten Kot der Tiere. Außerdem reiten sie auf ihren Kamelen oder bringen mit ihrer Hilfe schwere Dinge von einem Ort zu anderen.

Kamele leben in Herden zusammen. Foto: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa

Unterschiedliche viele Höcker

Kamele leben zum Beispiel in Asien, Nordafrika und arabischen Ländern. Unterscheiden kann man die Tiere an der Zahl ihrer Höcker: In Nordafrika und im Nahen Osten haben die Kamele meist einen Höcker. Dann sagt man zu ihnen auch Dromedar. In Asien laufen meist zweihöckrige Kamele herum: die Trampeltiere.

Für die Wüste gerüstet

Doch warum ist es für Kamele so viel einfacher, in der Wüste zu leben, als für Menschen? Sie haben jede Menge Tricks. Die besonders langen Wimpern der Tiere sind nicht nur hübsch. Sie schützen die Augen vor Sand. Außerdem haben die Tiere ein zusätzliches Augenlid. Es ist durchsichtig. Die Tiere können also mit geschlossenen Augen sehen, ohne dass von außen Sandkörnchen hineinwehen. Zusätzlich können sie ihre Nasenlöcher verschließen.

Trampeltiere haben zwei Höcker auf dem Rücken. Foto: Arne Dedert/dpa

200 Liter Wasser auf einmal

Noch wichtiger zum Überleben ist genügend Wasser. Kamele können mehr als eine Woche ohne etwas zu Trinken auskommen. Sie verlieren zum Beispiel beim Pinkeln vergleichsweise wenig Wasser.

Außerdem ziehen sie viel Wasser aus ihrer Nahrung. Auch aus ihren Muskeln gewinnen Kamele Wasser. Bei Menschen zieht es der Körper hingegen eher aus dem Blut. Wenn das Wasser knapp wird, kann das zum Beispiel zu Kreislauf-Problemen führen. Kamele kennen das nicht.

Finden die Tiere nach einiger Zeit etwas zum Trinken, können sie ihre Speicher schnell wieder füllen. In kurzer Zeit können die Tiere bis zu 200 Liter Wasser aufnehmen! Das ist mehr Wasser als in eine normale Badewanne passt. So im wahrsten Sinne „aufgetankt“ sind die Tiere dann auch wieder bereit für heiße Tage und lange Reisen mit den Menschen durch die Wüste. (dpa)