„Man muss vorsichtig bleiben“

Je nachdem, in welche Klasse du gehst, bist du seit einer oder mehreren Wochen wieder in der Schule. Aber dabei steigen die Coronazahlen doch! Es stecken sich wieder mehr Menschen mit dem Virus an. Und das so kurz vor Ostern, wo du dich eigentlich gerne wieder mit der ganzen Familie getroffen hättest. Was bedeutet das alles? Und wie wird das Fest ablaufen? Darüber haben wir mit Thomas Preis gesprochen. Er ist Chef des Apothekerverbands Nordrhein.
Interview
Warum stecken sich gerade jetzt viele Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren mit dem Coronavirus an? Liegt das an der Schule?
Wir wissen, dass die Zahlen im Moment steigen. Das ist leider kein kurzer Sturm, der einfach vorbeigeht. Dass die Schulen geöffnet haben, ist richtig, aber der Zeitpunkt ist nicht so gut. Denn wir wissen auch, dass die Schulöffnungen größere Auswirkungen auf die Coronazahlen haben als zum Beispiel die Öffnung der Geschäfte. Nicht nur, weil du dich bei anderen Schülern und Schülerinnen anstecken könntest. Auch, weil so einfach mehr Kontakte entstehen. Gleichzeitig ist ein geregelter Schulbetrieb natürlich total wichtig!
Im vergangenen Jahr konnte man Ostern nicht mit der ganzen Familie verbringen. Ist das dieses Jahr anders?
Inzwischen gibt es das Ursprungsvirus aus dem vergangenen Jahr kaum noch. Die Zahlen steigen gerade so stark, weil sich die sogenannten Mutationen des Virus stark verbreiten. Die britische Variante ist etwa vier bis fünf Mal so ansteckend. Deshalb wird es auch dieses Jahr kein normales Osterfest. Vielleicht werden die Regeln noch strenger sein als im vergangenen Jahr oder an Weihnachten. Aber das dient ja alles einem Zweck: Damit wir gesund bleiben!
Es sind noch zwei Wochen bis Ostern. Wie sollte ich mich bis dahin verhalten?
Leider können wir nicht wie vor Weihnachten in Selbst-Quarantäne gehen – da hatten die Schulen ja zu. Stattdessen sollte man vorsichtig sein und regelmäßig einen Schnelltest machen. Den kann man sich für zuhause kaufen oder man macht ihn kostenlos in einer Test-Stelle. Aber: Ein Test ist immer nur eine Momentaufnahme! Je nachdem kann das Ergebnis einen halben Tag später wieder ein anderes sein, weil du dich irgendwo angesteckt hast.
Gibt es noch einen Tipp, den man bei den Selbsttests beachten sollte?
Bei dem Test, den man selbst durchführt, können natürlich Fehler passieren. Deshalb sollten du und deine Eltern euch dazu am besten in einer Apotheke beraten lassen. Außerdem sollte man mit dem Testmaterial sehr vorsichtig umgehen. An dem Wattestäbchen, mit dem du den Abstrich aus deiner Nase nimmst, könnten ja theoretisch Coronaviren sein. Das gilt auch für das Testen in der Schule: Wenn Wattestäbchen und Testmaterial auf dem Schulpult lagen, sollte anschließend am besten alles desinfiziert werden.
Angenommen, meine Eltern oder Großeltern wurden schon geimpft – können wir uns an Ostern dann nicht alle treffen?
Wenn ein Teil der Familie schon eine Impfung bekommen hat, ist das super! Man sollte jedoch bedenken, dass eine Person in der Regel erst zwei Wochen nach der zweiten Impfung optimal vor dem Coronavirus geschützt ist. Und: Vorsichtig sollte man trotzdem bleiben – unter anderem, weil du selbst wahrscheinlich noch nicht geimpft bist. Die AHA + L-Regel sollte man weiter einhalten. Also: Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag die Maske tragen und Lüften! Wer sich mit Geimpften trifft, kann also in Gedanken bestimmt etwas unbeschwerter sein. Aber das Virus gibt es trotzdem noch.
Wie könnte es nach den Osterferien weitergehen?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Schulen nach den Osterferien erst öffnen, wenn die Inzidenz sinkt. Aber die gute Nachricht ist: Ich glaube, spätestens nach dem Sommer wird ein halbwegs normaler Schulalltag möglich sein – wenn ein Großteil der Erwachsenen geimpft ist. Und vielleicht gibt es Ende des Jahres auch einen Impfstoff, der für Kinder unter 16 Jahren zugelassen ist. Einige Projekte und Tests laufen da schon.
Das Gespräch führte Elisa Sobkowiak
Mach mit beim Osterbasteln
Du kannst dich Ostern zwar nicht mit Tante, Onkel, Oma und Opa treffen. Aber wie wäre es mit einer Oster-Überraschung im Kölner Stadt-Anzeiger? Dazu malst oder bastelst du etwas, fotografierst es, und schickst es per Mail an uns (bitte nicht per Post; nur jpg-Dateien). Wenn sie mögen, können auch deine Großeltern einen Mini-Text schreiben und uns schicken. Eine Auswahl aller Bilder veröffentlichen wir dann am Osterwochenende in der Zeitung. Wichtig: Deine Eltern müssen damit einverstanden sein, dass du mitmachst und Vorname, Alter und Wohnort angibst. Wir freuen uns auf deine Einsendung bis Sonntag, 28. März unter: ksta-duda@dumont.de mit dem Betreff „Osterei“.