Was Kleidung und Umwelt miteinander zu tun haben

Was Kleidung und Umwelt miteinander zu tun haben
Häufig wird unsere Kleidung in anderen Ländern wie etwa Bangladesch hergestellt. Foto: -/XinHua/dpa

Manche Leute nutzen Kleidung wie Wegwerfware. Das ist keine so gute Idee!

Unterwäsche, Socken, Hose und dazu Pulli oder Kleid: Jeden Morgen ziehen wir uns etwas an. Hast du dabei schon einmal überlegt, wo die Kleidung eigentlich herkommt? Vielleicht denkst du jetzt an ein Geschäft in deiner Stadt oder an ein Einkaufszentrum. Aber dort werden die Kleidungsstücke nicht hergestellt. Produziert wird die Kleidung meist weit weg, in fernen Ländern.

Um Baumwolle anzubauen, ist oft viel Wasser nötig. Das ist in trockenen Gegenden ein Problem. Foto: Sanaullah Seiam/XinHua/dpa

Dafür sind jede Menge Dinge nötig: Stoffe, Maschinen, Strom und Arbeitskraft etwa. Alles beginnt mit dem Material. Am häufigsten ist das Baumwolle. Das sind die Samenfasern der reifen Baumwollfrüchte. „Die Baumwolle wächst nicht in Deutschland“, erklärt Christiane Meyer. Sie bildet an einer Universität Menschen im Schulfach Erdkunde oder Geographie aus.

Viel Wasser wird verbraucht

Baumwolle wird in Ländern angebaut, in denen es sehr warm ist, zum Beispiel in Indien oder China. „Baumwolle braucht für das Wachstum nicht nur Wärme, sondern auch sehr viel Wasser. Baumwolle ist sehr durstig“, erklärt die Professorin. Ungefähr 2700 Liter Wasser werden für jedes einzelne Baumwoll-T-Shirt verwendet. „Das ist auch das Riesenproblem bei Baumwolle“, sagt die Expertin. „Man verbraucht extrem viel Wasser. In den Regionen, wo Baumwolle angebaut wird, ist Wasser ein kostbares Gut.“

Christiane Meyer ist Forscherin und kennt sich mit unserer Erde und Kleidung sehr gut aus. Foto: -/privat/dpa

Ist die Baumwolle angepflanzt, gewässert und geerntet, wird sie weiter verarbeitet. Das heißt: Garn daraus spinnen, zu einem Stoff weben, bunt einfärben und schließlich nähen. Bei vielen Kleidungsstücken passiert jeder Schritt in einem anderen Land – je nachdem, wo es günstig ist. Dafür reist die Baumwolle um die ganze Welt.

Beim Transport mit dem Schiff werden normalerweise schädliche Gase ausgestoßen. Auch Nähfabriken verursachen Luftverschmutzung. Hinzu kommt: Einige Fabriken lassen zum Beispiel beim Färben giftige Chemikalien in Flüsse ab. Das verschmutzt die Natur und kann auch Menschen und Tiere krank machen.

Einkaufen im Second-Hand-Shop

Viele Umweltschutzorganisationen finden deswegen: Wer neue Kleidung kauft, sollte sich immer darüber klar sein, dass diese die Umwelt belastet. Deswegen empfehlen sie, schon einmal benutzte Sachen erneut zu verwenden.

Viele Leute kaufen neue Kleidung, obwohl sie noch viel zum Anziehen zuhause haben. Foto: Louisa Grübler/dpa

Eine Möglichkeit ist, in Second-Hand-Läden einzukaufen oder die Kleiderschränke von Freunden und Geschwistern zu durchstöbern. Vielleicht findest du dort etwas, was ihnen nicht mehr passt oder gefällt? Oder du besuchst einen Nähkurs und lernst Kleidungsstücke umzunähen. Klar ist: Jedes Teil, das nicht neu hergestellt wird, hilft der Umwelt.

Von Louisa Grübler (dpa)