Handball: Alles liegt in deiner Hand

Handball: Alles liegt in deiner Hand
In einem Handball-Team übernehmen die Spieler unterschiedliche Aufgaben. (Fotos: dpa)

Für manche Menschen ist Handball das schönste Spiel überhaupt. Sie glauben das, weil dabei einfach alles in der eigenen Hand liegt. Mit nichts anderem kann der Mensch so genau Dinge verrichten wie mit seiner Hand. Das wissen wir alle. Wer’s nicht glaubt, sollte einfach mal probieren, mit den Füßen zu essen.

Im Handball kommt es also auf die Hand an. Der Ball darf jedoch mit allen Körperteilen oberhalb des Knies gespielt werden, so ist die Regel. Da es mit der Hand besser klappt, werden die Tore selten mit dem Oberschenkel erzielt. Beim Spiel in der Halle spielen sechs Feldspieler und ein Torwart gegen genau die gleiche Anzahl von gegnerischen Spielern. Ziel des Spiels ist es, mehr Tore als der Gegner zu werfen – oder weniger Gegentore zu kassieren. Ganz einfach also.

Drei Schritte höchstens

So funktioniert Handball auf dem Feld. (Grafik: dpa)

So funktioniert Handball auf dem Feld. (Grafik: dpa)

Aber es gibt ein paar Regeln, die das dann doch ganz schön erschweren können. Die Spieler dürfen nur drei Schritte machen, wenn sie den Ball in ihren Händen halten. Dann müssen sie den Ball mindestens einmal auf den Boden „titschen“. Wird der Ball wieder aufgenommen, darf er nicht noch einmal „getitscht“ werden. Das wäre dann ein sogenannter Doppelfang, und der Gegner erhält einen Freiwurf.

Im Handball sind Tricks und das Täuschen sehr wichtig. Anders als im Fußball haben die Spieler  wenig Platz auf dem Feld. Den müssen sie gut  nutzen. Deshalb machen Handballer kurze und schnelle Bewegungen. Zum Beispiel zur linken Seite, um den Gegenspieler dazu zu bringen, auch nach links zu gehen. Dann ziehen sie ihren Körper schnell nach rechts und haben für einen ganz kurzen Moment Zeit und  freie Sicht aufs Tor. Meistens werfen sie dann.

Kernwurf und Sprungwurf

Der Torwart kann beim Handball der Held sein. (Foto: dpa)

Der Torwart kann beim Handball der Held sein. (Foto: dpa)

Tun sie das aus dem Stand, nennt man das Kernwurf. Sie können auch hochspringen, das heißt Sprungwurf. Er ist die häufigste Art, mit dem Tore im Handball erzielt werden. Außerdem darf kein Spieler – bis auf den Torwart – den Sechs-Meter-Raum betreten, sonst gibt es eine Strafe. Einen Freiwurf für den Gegner oder sogar einen Sieben-Meter. Der wird vor einer Linie ausgeführt und ist ein Strafwurf. Der Spieler muss dabei mit mindestens einem Fuß auf dem Boden stehen bleiben, wenn er wirft.

Mit dem Ball kann man lustige Sachen  machen. Zum Beispiel von ganz außen in den Sechs-Meter-Raum springen und so tun, als würde man  aufs Tor werfen – stattdessen dreht man den Ball so, wie beim Aufdrehen eines Flaschenverschlusses und  wirft ihn parallel zum Tor etwas hinter den Torwart. Das sieht aus, als würde der Ball am Tor vorbeigehen. Durch den Drall wechselt der Ball aber die Richtung beim Aufsetzen und hüpft ins Tor. Das freut Mitspieler und Fans  – und ärgert den Torwart.

Der Torwart ist übrigens im Handball sehr wichtig. Keiner wird so geliebt wie er, wenn er richtig gut hält. Dann verzweifelt der Gegner – und die Zuschauer jubeln.

Von Michael Hesse