Gackernde Hasen

Gackernde Hasen

Als Hannah sich dem Hasenkäfig nähert, beginnt es laut zu piepsen. Hasen, die piepsen – wie kann das sein?

Die Erklärung ist einfach: In dem Käfig leben keine Hasen, sondern Küken! Warum das so ist, erklärt uns Hannah. Die Sechsjährige hat mit ihrer Familie beobachtet, wie aus einem Ei ein Küken entsteht.

Warum hat Hannah Küken?

Seit zwei Jahren leben bei Hannahs Familie Hühner. Im Garten in Erftstadt haben sie ein großes Gehege mit Holzhaus. Dort legen die Hühner Eier, die sammelt die Familie ein und isst sie. „Die Kinder haben die gekochten Eier oft angebrochen und dann auf dem Teller liegen lassen. Das fanden wir nicht gut“, sagt Hannahs Mutter. Deswegen haben die Eltern beschlossen, Hannah und ihrem kleinen Bruder Karl (3) zu zeigen, wie aus einem Ei ein Küken entsteht. Aber: Das geht nicht mit jedem Ei. Dafür braucht man einen Hahn. Und den gibt es bei Hannah nicht.

 

Wie entsteht ein Küken?

Das Huhn bildet in seinem Inneren Eizellen. Jede winzige Eizelle schwimmt auf gelbem Eidotter. Nun beginnt die Eizelle ihre Reise durch den Körper des Huhns. Nur wenn es dabei von den Spermazellen eines Hahns befruchtet wird, kann später ein Küken entstehen. Die Eizelle wandert aber auf jeden Fall weiter. Sie wird mit Eiklar umhüllt und mit der Kalkschale umschlossen. Dann legt das Huhn das Ei. Du musst dir also keine Sorgen machen, dass in den Eiern aus dem Supermarkt Küken drin sind. Die Bauern achten darauf, dass die Eier nicht befruchtet sind.

 

Wie entwickeln sich die Eier?

Hannahs Familie hat die befruchteten Eier bei einer Züchterin gekauft. Normalerweise brütet ein Huhn das Ei aus. Bei Hannah hat das aber eine Brutmaschine gemacht. Dann hieß es warten: 21 Tage dauert es, bis ein Küken schlüpft. Hannah und Karl haben einen Kalender gebastelt, auf dem sie jeden Tag ein Feld ausgestrichen haben. Aber schon währenddessen konnten sie mit einer Lampe in die Eier hineinleuchten und die Entwicklung beobachten. „Da waren rote Punkte drin“, erzählt Hannah. „Und als die größer wurden, sah man überall rote Adern.“ Darüber versorgt sich das Küken mit den Nährstoffen aus dem Dotter. Ungefähr am vierten Tag sind schon einige Organe ausgebildet. Etwa ab dem zehnten Tag kann man Augen, Flügel und Schnabel erkennen.

 

Wie schlüpfen die Küken?

Anfang Februar war es so weit: Die Eier bekamen Risse, die Küken piepsten. In den Eiern! Ein Huhn brütet mehrere Eier zusammen aus. Durch das Piepsen sprechen die Küken sich ab, wann sie schlüpfen. Bei Hannah war das anders: „Ein Küken ist schon am Abend geschlüpft, die anderen zusammen am Morgen.“ Die Sechsjährige war dabei. „Erst waren die noch ganz feucht und hatten kleine Federn. Darunter konnte man die Haut sehen.“ Am Anfang lebten die Küken in einem Karton im Wohnzimmer, darüber hing eine wärmende, rote Lampe. Als die Küken größer wurden, zogen sie in den Garten um. „Die Hühner verstehen nicht, dass sie vorsichtig mit den Küken sein müssen. Deswegen leben sie jetzt erstmal in einem Häschenstall in dem Gehege.“ Zu sehen, wie die Mini-Hühner wachsen, findet Hannah total spannend. Sie möchte aber nicht noch mal Küken haben. „Das dauert so lange, bis die endlich schlüpfen.“

Von Angela Sommersberg