Was passiert mit einem Flieger zwischen Start und Landung?

Bist du schon mal geflogen? In vielen kleinen Schritten nähert man sich als Fluggast seinem Urlaubsziel: Einchecken, Gepäck abgeben, Sicherheitskontrolle und und und. Wir erklären, warum diese Schritte nötig sind – und was währenddessen hinter den Kulissen passiert.

Wann geht es denn endlich los? Du sitzt am Flughafen, bist schon durch die Sicherheitskontrolle, warst nochmal auf der Toilette, die Maschine steht schon da, die anderen Gäste sind längst ausgestiegen – und du musst trotzdem warten, warten, warten.

Aber während du dich langweilst, müssen die Mitarbeiter vom Flughafen richtig viel arbeiten. Denn meistens haben sie nur eine halbe bis dreiviertel Stunde Zeit, um die Maschine für den nächsten Flug bereit zu machen. Zunächst muss die Maschine sauber gemacht werden und die Koffer aufgeladen werden. Essen und Snacks dürften selbstverständlich auch nicht fehlen. Und das wichtigste: Das Flugzeug muss natürlich wieder aufgetankt werden.

Um so viele Dinge zu erledigen, bleibt den Mitarbeiten nicht viel Zeit. Sie müssen gut zusammenarbeiten, damit sie das in der vorgegebenen Zeit schaffen. Denn sonst wird der ganze Flugplan durcheinandergebracht, und es gibt Verspätungen. Wir verraten dir, was in den Minuten zwischen Landung und Abflug alles passiert.

Essen

Auf diesen kleinen Klapptischen landen Aluschalen und Getränke später. (Foto: dpa)

Auf vielen Flügen gibt es etwas zu essen oder zu trinken. Das Essen wird auch Catering genannt. Spezielle Firmen bereiten dieses Essen zu. Verpackt wird es in festen Aluschalen. Die wiederum liegen in kleinen Rollwagen gestapelt. In diesen Wagen werden sie auch schon geliefert. Das Essen wird mit Trockeneis gekühlt und erst später in der Flugzeugküche warm gemacht. Übrigens: Der größte Hersteller von Flugzeug-Essen hat sogar eine eigene Küche am Flughafen Köln/Bonn.

Tanken

Durch diesen Riesen-Schlauch wird das Benzin ins Flugzeug gepumpt. (Foto: dpa)

Damit ein Flugzeug dich bis nach Spanien, Griechenland oder sogar in die USA bringen kann, braucht es Treibstoff. Anders als ein Auto wird ein Flugzeug mit Kerosin betankt. Ein Tankwagen bringt den Treibstoff zum Flugzeug. Bis zu 3000 Liter pro Minute pumpt der Wagen in die Tanks. Stell dir mal vor: 3000 Liter – das sind 3000 Pakete Milch, also ganz schön viel.

Die Tanks befinden sich beim Flugzeug übrigens im Innenraum der Tragflächen und manchmal auch im Flugzeugkörper. Sie sind in den Tragflächen, weil dort eh Platz ist – und so im Laderaum mehr Platz für Gepäck bleibt. Übrigens: Jedes Flugzeug tankt so viel Kerosin, dass es immer noch zwanzig Minuten länger in der Luft bleiben kann. Nur für den Notfall.

Strom

Ein Flugzeug braucht nicht nur Treibstoff, sondern auch Strom. Sonst funktioniert das Licht, die Elektronik und die Klimaanlage im Flugzeug nicht. In der Zeit zwischen zwei Flügen wird die Maschine deswegen aufgeladen. Das ist so ähnlich, wie wenn du dein Handy ans Ladekabel hängst. Ein Wagen bringt einen großen Generator zum Flugzeug, der Strom produziert. Mit einem Kabel wird der Generator unter der Flugzeugnase eingestöpselt. Wenn Strom fließt, leuchten die Lampen rot.

Ramp Agent

Damit all diese Aufgaben in der kurzen Zeit auch wirklich erledigt werden, gibt es einen Chef. Er heißt Ramp Agent und hat alles im Blick: Er sagt den Gepäck-Mitarbeitern, wie viele Koffer wo im Flugzeug verstaut werden sollen. Er überwacht die Anlieferung von Kerosin, Strom und Essen. Und er ist derjenige, den man fragen kann, wenn irgendwo ein Problem auftaucht.

Koffer

Mitarbeiter vom Flughafen legen die Koffer auf’s Band. (Foto: dpa)

Klar, wenn du zwei Wochen in den Urlaub fliegst, brauchst du Klamotten, Bücher, Spielsachen, Bikini, Badehose und vieles mehr. Den Koffer mit deinen Sachen hast du schon beim Einchecken abgegeben. Flughafen-Mitarbeiter verladen deinen Koffer auf einen Wagen, der das Gepäck bis zum Flugzeug bringt. Dann heben sie jeden Koffer auf ein Förderband. Das transportiert das Gepäck dann in den Laderaum. Der befindet sich unten im Flugzeug-Körper. Der Laderaum wird in Flughafensprache übrigens auch „belly“ genannt, das ist Englisch für Bauch. Ein durchschnittlicher Ferienflieger hat 150 bis 170 Gepäckstücke.

Von Angela Sommersberg