Einfach schweben

Wer sich ins tiefe Wasser setzt, geht unter. Wir erklären dir, warum das im Toten Meer nicht stimmt
Es gibt Urlaubsbilder, die will fast jeder machen.Wer zum Baden ans Tote Meer reist, der hat für das besondere Urlaubsfoto mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zeitung dabei. Was man damit im Meer will? Lesen natürlich!
Wo liegt das Tote Meer?
Was ansonsten im Wasser ziemlich schwierig ist, geht im Toten Meer. Es liegt zwischen Israel, Jordanien und dem Westjordanland. Im Wasser kann man sich einfach auf den Rücken legen. Man kann die Beine ausstrecken, sich treiben lassen und Zeitung lesen. Dabei lassen sich viele Leute fotografieren. Das Ganze fühlt sich ein bisschen wie Schweben an.
Warum kann man sich dort einfach treiben lassen?
Dafür verantwortlich ist das viele Salz im Wasser. Es sorgt dafür, dass wir nicht untergehen. Denn das Salz verändert die Dichte. Normalerweise hat unser Körper eine höhere Dichte als Wasser. Deshalb sind wir sind im Verhältnis schwerer und gehen unter. Durch das viele Salz wird die Dichte im Toten Meer aber größer. Deswegen ploppen unsere Körper plötzlich einfach so an die Oberfläche.
Warum gibt es dort so viel Salz?
Der hohe Anteil von Salz im Toten Meer hat mit der besonderen Lage zu tun. Denn das Tote Meer liegt mitten in der Wüste. Es ist heiß und trocken. Deshalb verdunstet mehr Wasser als etwa durch Regen neu dazukommt. Ein Teil des Wassers verschwindet, zurück bleiben unter anderem die Salze.
Ist das Tote Meer irgendwann verschwunden?
Wenn also mehr Wasser verdunstet als nachkommt, dann ist das Tote Meer doch irgendwann verschwunden, oder? Genau so könnte es kommen, sagt Aadil. Er arbeitet an einem Strand in Jordanien.Von hier aus überwacht er die Badegäste. „Jedes Jahr rücke ich ein Stück nach vorne“, erzählt Aadil. Denn pro Jahr geht der Wasserspiegel um etwa einen Meter zurück. Früher war die Strecke vom Hotel zum Wasser so kurz, dass die Badegäste sie gelaufen sind, sagt er. Heute kommen sie mit dem Bus.
Warum gibt es zu wenig Wasser?
Das Wasserproblem liegt nicht nur an der Verdunstung. Früher kam genügend Wasser aus dem Fluss Jordan, um das Tote Meer wieder aufzufüllen. Doch mittlerweile wird sehr viel Wasser aus dem Fluss gepumpt, bevor dieser das Tote Meer erreicht. Das Wasser wird zum Beispiel für die Felder gebraucht.
Wie kann man das Tote Meer retten?
Eine Idee ist es, Wasser aus dem Roten Meer ins Tote Meer zu pumpen. Umweltschützer aber sagen: Das ist keine gute Idee. Denn das Wasser ist ganz unterschiedlich zusammengesetzt. Es sei noch gar nicht genug geprüft, wie sich das Tote Meer dadurch verändern würde.
Von Rebecca Krizak (dpa)