Ein Wettstreit um das höchste Wohnhaus der Welt

Hunderte Meter ragt dieses Gebäude in die Luft. Es heißt 432 Park Avenue und steht in der Stadt New York. Es ist das höchste Wohnhaus der Welt. Doch um diesen Rekord gibt es weltweit einen Wettstreit.
Dieses Haus scheint unendlich hoch zu sein. Steht man direkt davor, ist die Spitze gar nicht zu erkennen. Selbst dann nicht, wenn man seinen Kopf weit in den Nacken legt.

Auf den 96 Stockwerken des Gebäudes gibt es nur 104 Wohnungen. Viele, die hier wohnen werden, haben also eine ganze Etage für sich alleine. (Foto: dpa)
Das Haus ist 426 Meter hoch. Es heißt: 432 Park Avenue. Das ist die Adresse. Das Gebäude steht mitten in der Stadt New York im Land USA. Im Moment wohnt dort noch niemand. Nur Bauarbeiter und Architekten gehen hinein. Eine dunkle Holzwand versperrt die Sicht. Durch kleine Gucklöcher im Holz kann man aber einen Blick auf das Haus werfen.
Viele Architekten versuchen, das höchste Gebäude zu bauen
Wenn die Bewohner in 432 Park Avenue einziehen, können sie sagen, dass sie im höchsten Wohnhaus der Welt wohnen. Aber nur für kurze Zeit. Denn Leute arbeiten bereits an Wohnhäusern, die noch höher sein sollen. Etwa in Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Auf der ganzen Welt versuchen Architekten, das höchste Gebäude zu bauen. Dieser Wettstreit ist nicht neu, sagt Experte Friedrich von Borries. Auch er ist Architekt. Schon vor Hunderten Jahren haben die Menschen versucht, höher zu bauen als andere es getan haben.
Wer hoch baut, hat Macht
Aber was reizt Menschen daran, Hochhäuser zu bauen? „Wer hoch baut, hat Macht”, sagt Friedrich von Borries. „Er hat den besten Ausblick. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.” Früher konnte man so einen möglichen Feind schon von Weitem kommen sehen.
Heute sei das mit der Macht eher so: „Wer das höchste Haus hat, sitzt ganz oben und kann auf alle anderen runterschauen”, sagt der Fachmann. Das höchste Haus zu besitzen oder zu bauen, sei immer etwas Besonderes. „Es geht also ein Stück weit um nichts anderes als Angeberei”, erklärt Friedrich von Borries.
96 Stockwerke, 104 Wohnungen
Ein bisschen angeben wollen wohl auch die Menschen, die sich eine Wohnung in 432 Park Avenue gekauft haben. Auf den 96 Stockwerken des Gebäudes gibt es nur 104 Wohnungen – viele haben ein ganzes Stockwerk für sich. Das kostet natürlich viel Geld: Mindestens 7 Millionen Dollar mussten die Leute für eine Wohnung bezahlen. Das sind etwas mehr als 6 Millionen Euro. Die teuerste Wohnung kostet mehr als 85 Millionen Euro.
So viel Geld hat fast niemand. Im Gegenteil: In New York können sich viele Menschen noch nicht einmal eine kleine Wohnung leisten. Die Mieten dort sind nämlich meist sehr hoch.
Bald wieder eine neue Baustelle
In wenigen Jahren wird 432 Park Avenue wohl übrigens nicht mehr das höchste Wohnhaus in New York sein: Ein paar Straßen weiter gibt es eine neue Baustelle. Der Central Park Tower soll 541 Meter hoch werden.
Ohne die Erfindung von Fahrstühlen wären Wolkenkratzer übrigens wohl nutzlos. Kaum jemand schafft es schließlich, jeden Tag 10, 20 oder gar 100 Stockwerke nach oben zu laufen. Noch dazu mit Einkäufen oder anderem Gepäck.
1857 fuhr der erste Fahrstuhl
Als Erfinder der Aufzüge, die Menschen transportieren, gilt Elisha Graves Otis. Der Mann kommt aus dem Land USA. Sein Personen-Aufzug fuhr zum ersten Mal im Jahr 1857 Menschen ein paar Stockwerke nach oben. Das war auch in der Stadt New York.
Damals wurden die Fahrstühle mit Dampfmaschinen betrieben. Heutzutage bewegen sich Fahrstühle mit Hilfe von Strom – und sind sehr schnell. So dauert der Weg in die obersten Etagen oft nur wenige Sekunden.
Von dpa
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