Ein schwerer Sturm kommt

Ein schwerer Sturm kommt
Am Wochenende wird es vor allem in Norddeutschland stürmisch. (Bild: dpa)

Es wird stürmisch in Deutschland! Experten haben vorhergesagt, dass am Wochenende ein Orkan kommt. Aber was genau bedeutet das?

Was ist ein Orkan?

Orkane sind Stürme, die so stark sind, dass sie Bäume entwurzeln. Sie entstehen  im Herbst und Winter über Mitteleuropa. Über dem Polargebiet im Norden herrschen dann Minusgrade, auf der Südhalbkugel aber ist es warm. Wo die kalten und warmen Luftströme zusammenprallen, können Stürme entstehen.

Wie wird Wind gemessen?

Für Wind gibt es eine eigene Maßeinheit. Sie wurde nach Admiral Sir Francis Beaufort benannt, der  Seekarten für die britische Marine erstellte. Auf der Beaufortskala gibt es Stärken von 0 bis 12.    Ab Windstärke 6 ist es schwer, einen aufgespannten Schirm draußen festzuhalten. Ein Orkan fegt mit mehr als 118 Kilometern pro Stunde über das Land und erreicht 12, die höchste Stufe.

Wieso wissen Forscher, wann der Sturm kommt?

Ein Super-Computer hilft ihnen. Der steht beim Deutschen Wetterdienst. Der Rechner ist größer als ein Mensch und länger als ein Auto, damit er besonders viele Daten auswerten kann. Diese Daten haben eine lange Reise hinter sich: Sie werden von Wetter-Stationen, Wetter-Ballons und Satelliten aus dem All geschickt, die zum Beispiel Temperatur und Luftfeuchtigkeit  messen. Tage bevor der Sturm eintrifft, wissen die Forscher recht genau über ihn Bescheid. Wenn er stark wird, geben sie eine Warnung heraus. Fernsehen und Zeitungen berichten  darüber, damit alle davon erfahren.

Werden die Stürme stärker?

Viele Wissenschaftler glauben, dass Orkane wegen des Klimawandels häufiger und stärker werden. Sie fordern, dass die Menschen sich mehr Mühe geben – denn viele Probleme machen wir schlimmer. Zum Beispiel sollten die Menschen die Küsten nicht zu dicht bebauen, damit das Wasser Platz hat, um abzufließen. Auch viele Bäume helfen, weil sie den Sturm mit ihren Ästen abmildern.

Wie gefährlich ist ein Orkan?

Der Wind allein ist recht ungefährlich. Doch er lässt Bäume umstürzen und reißt Dachziegel ab – diese herumfliegenden Gegenstände können Menschen dann verletzen. Sie behindern auch den Verkehr, weil sie Bahnschienen und Autobahnen blockieren. Außerdem kann der Sturm am Meer viel Wasser auf die Küsten zudrücken und für Überschwemmungen sorgen. Steigt das Wasser an der Nordsee um 1,50 Meter höher als normalerweise bei Flut, nennt man das eine Sturmflut.  Die Menschen, die in Deutschland am Meer leben, haben aber schon vor langer Zeit Wälle errichtet, die sie wie eine Burgmauer gegen die Fluten schützen sollen. Bei einer Unwetter-Warnung wie jetzt überprüfen sie diese Deiche, binden die Schiffe besonders fest im Hafen an und parken ihre Autos weit entfernt vom Ufer. Bei uns in NRW wird der Sturm vermutlich nicht so stark ausfallen wie in Norddeutschland. Trotzdem: eine gute Gelegenheit für ein kuscheliges Wochenende zu Hause!

Von Annika Leister