Was unterscheidet Diesel und Benzin?

Bestimmt hast du dich an der Tankstelle schon einmal gefragt, warum es mehrere Zapfsäulen gibt. An manchen kann man den Kraftstoff Benzin tanken, an anderen Diesel. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Benzin und Diesel? Und warum wird oft so schlecht über Autos gesprochen, die Diesel tanken?
Woraus bestehen die Kraftstoffe?
Beide, Diesel und Benzin, bestehen aus Rohöl. In einer speziellen Fabrik, der Raffinerie, wird dieses Rohöl weiter verarbeitet: Dabei werden unter anderem die langen Kohlenwasserstoffketten, die im Rohöl stecken, aufgespalten und neu sortiert. Später entstehen daraus zum Beispiel Diesel und Benzin. In Benzin stecken kürzere Kohlenwasserstoffketten, in Diesel längere. Ein Auto, das mit Diesel betankt wird, hat einen ganz anderen Motor als ein Auto, das mit Benzin fährt. Deswegen kann ein Diesel-Auto auch kein Benzin tanken und umgekehrt.
Was ist das Problem an Diesel?

Dieselautos blasen besonders schädliche Stoffe in die Luft. (Foto: dpa)
Eigentlich gilt Diesel als sparsamer: Es wird also nicht so viel Kraftstoff verbraucht, damit das Auto fährt. Das Problem ist aber: Wenn der Diesel im Motor verbrannt wird, entstehen schädliche Stoffe, nämlich Kohlendioxid und sogenannte Stickstoffoxide. Diese Stickstoffoxide gibt es eigentlich nicht in der Natur. Sie entstehen nur, wenn Kohle, Öl oder Gas verbrannt werden. Diese Stoffe pusten die Motoren nun aber in die Luft um uns herum. Und zu viel davon kann unsere Lungen, Schleimhäute und Augen schädigen. Deswegen gibt es eine Obergrenze, also eine Menge an Stickstoffoxiden in der Luft, die nicht überschritten werden darf.
Was ist in der Stadt Stuttgart los?

Protest der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Stuttgart (Foto: dpa)
In Stuttgart in Süddeutschland machen die Stickstoffoxide aus den Diesel-Autos besonders große Probleme, denn die Stadt liegt in einem Tal. Deswegen kann die verschmutzte Luft nur sehr langsam abziehen. In der Stadt sind die Stickstoffoxid-Werte mittlerweile doppelt so hoch wie in anderen Städten. Das liegt auch daran, dass hier viele Leute Dieselautos fahren.
Die Organisation „Deutsche Umwelthilfe“ klagt nun gegen das Bundesland Baden-Württemberg, in dem Stuttgart liegt. Sie will einen strengeren Plan, um die Luft sauberer zu machen. Seit dem vergangenen Mittwoch wird darüber verhandelt. Ab 2018 soll es so einen Plan geben. Manche Leute fordern sogar, dass in Stuttgart keiner mehr Dieselauto fahren darf.
Was haben VW und Daimler damit zu tun?
Vor zwei Jahren haben schon mal viele Leute über Diesel-Autos geredet. Dabei ging es um den Autohersteller Volkswagen, kurz VW, und einen schlimmen Betrug. Es kam heraus: Wichtige Mitarbeiter von VW hatten die Software in den Autos so verändert, dass bei Tests falsche Ergebnisse herauskamen. Es sah dann so aus, als würde das Diesel-Auto gar nicht so viele Schadstoffe auspusten, wie es in echt aber tat. Eine große Lüge also. VW musste sehr viele Autos zurück in die Werkstätten rufen und nachrüsten. Und sie mussten den Autobesitzern, vor allem in dem Land USA, sehr, sehr viel Geld bezahlen.
Seit einer guten Woche hat auch ein anderer Autobauer Probleme: Daimler. Auch hier ermitteln die Behörden. Sie glauben, dass auch die Daimler-Autos mehr schädliche Stoffe ausstoßen als bisher angenommen. Daimler hat jetzt viele Autos zurück in die Werkstätten gerufen. Sie wollen die Software so verändern, dass weniger Stickstoffoxide in die Luft gepustet werden. Ob das aber so klappt? Experten sind sich unsicher.
Von Helena Schwar