Wie Filme erfunden wurden

Schaust du gerne Filme? Über das ganze Jahr hinweg entstehen immer wieder neue Blockbuster. Von James Bond und den Minions bis hin zu Star Wars. Und mit der Zeit verbessert sich auch die Technik.
Manchmal können animierte Szenen gar nicht mehr von echten Szenen unterschieden werden. Doch wie ist der Film überhaupt entstanden? Wie haben es die Menschen vor etlichen Jahren geschafft, einen Film auf eine Leinwand zu projizieren? Wir machen mit dir eine Zeitreise zu den Anfängen der Filmgeschichte und erklären dir, wer den Grundstein für die Filmindustrie legte.
Zwei wichtige Brüder
Vor etwa 120 Jahren entwickelten die Brüder Auguste und Louis Lumière einen einzigartigen Apparat. Mit diesem Gerät zeigten die beiden Franzosen den Zuschauern Bilder, die sich bewegten. Das war damals eine große Überraschung. Denn bewegte Bilder aufzeichnen, also richtige Filme zu drehen, war damals neu. Davor gab es nur die Fotografie.
Für die Menschen im 19. Jahrhundert war das völlig überwältigend. Positiv und negativ. Dass sich Bilder plötzlich bewegten, war eine neue Erfahrung. Deshalb erschreckten sich einige Zuschauer heftig. Aber allgemein, gefiel ihnen diese neue Erfindung sofort richtig gut.
Der Kinematograph
In Paris, der Hauptstadt von Frankreich, zeigten Auguste und Louis Lumière einige Kurzfilme. Für die Vorführung verwendeten sie einen Apparat, den sie entwickelt hatten – den Kinematograph. Damit konnte man Bewegungen aufnehmen und dann als Film vorführen. Du kannst dir vorstellen, der Kinematograph war also eine Art Kamera und Abspiel-Gerät in einem.
Er war der Vorläufer der Filmkamera und des Filmprojektors. Die Übersetzung bedeutet „Bewegungsaufzeichner“. Auch das Wort Kino leitet sich davon ab. Einen solchen Kinematographen kann man sich heute zum Beispiel im Deutschen Filmmuseum in der Stadt Frankfurt anschauen.
So funktioniert’s
Damit der Film bzw. die einzelnen Bilder so abgespielt wurden, dass sich auf der Leinwand überhaupt etwas bewegte, musste man an einer Kurbel drehen. Durch das Kurbeln wurde eine Film-Rolle im Kinematographen Bild für Bild vor ein sogenanntes Bild-Fenster bewegt. Das funktionierte mit einem Greifer: Kleine Stifte daran griffen in die Löcher am Rand der Film-Rolle und transportierten sie vorwärts. Vor dem Bild-Fenster des Apparats blieb jedes einzelne Bild aus der Rolle stehen.
Der Trick war, die Bilder nur kurz erscheinen zu lassen. Denn nur so schaffte man es, die Bewegungen möglichst fließend aussehen zu lassen. Mit Hilfe von Licht aus dem Bild-Fenster wurde jedes Bild auf die Leinwand projiziert.
Keine neue Erfindung
Die Brüder Auguste und Louis waren nicht die Ersten, die einen solchen Apparat erfunden haben. Es gab auch schon vorher Geräte, die bewegte Bilder zeigten. Aber den Lumière-Brüdern gelang es vor allen anderen, ein Film-Gerät zu entwickeln, das richtig gut funktionierte. Am Beispiel daran wurden mehrere Exemplare produziert.
Viele Filmemacher benutzten den Kinematograph für ihre Projekte. Und so wurde der Grundstein für die Filmindustrie gelegt.
Von Shara Fatheyan