Das Internet der Zukunft

Schon bald könnten wir in eine neue Welt eintauchen
Das Internet und wie wir es nutzen, könnte sich bald völlig verändern. Im sogenannten Metaverse sollen wir in eine neue Welt eintauchen. Die Zeit, in der wir einfach nur vor Bildschirmen sitzen und surfen, wäre dann vorbei.
Aus Kinofilmen und Büchern kennen wir das schon: Menschen laufen durch eine Welt, die von Computern erschaffen wurde. Die Leute können dort aussehen, wie sie wollen, gehen, wohin sie wollen und alle Gesetze der Natur überwinden. Manche Fachleute sind überzeugt: Diese Computerwelt wird es bald geben. Sie nennen sie das Metaverse oder auch Metaversum. Doch was ist das genau?
Digitale Erlebniswelt
Elmar Arunov kann das erklären. Er ist Fachmann für das Internet und die Zukunft der Computertechnik. „Das Wort Metaverse stammt ursprünglich aus einem Roman. Es ist ein Sammelbegriff für eine digitale und dreidimensionale Erlebniswelt“, sagt er. Damit ist eine Welt im Internet gemeint, in der die Leute miteinander reden, spielen oder Veranstaltungen besuchen können.
Das Metaverse soll also eine weitere Welt neben unserer Wirklichkeit sein. Wie in manchen Computerspielen und sozialen Netzwerken sollen sich die Leute dort treffen können. Manche Experten sagen: Das Metaversum ist eine Weiterentwicklung des Internets, wie wir es heute kennen. Darin stecken wir noch tiefer im Internet, als wenn wir vor einem Bildschirm sitzen, um zu surfen.
Das Netz wird begehbar
Um sich im Metaverse frei zu bewegen, erstellen die Nutzer und Nutzerinnen einen sogenannten Avatar. Wie bei einer Figur in einem Computerspiel schlüpft man in den Avatar, um sich mit ihm in der virtuellen Welt zu bewegen. „Das Internet wird damit begehbar gemacht“, sagt Elmar Arunov.

Mit einer VR-Brille sieht man Realitäten, die auf dem Comuter vorgespielt werden. Foto: Philipp Brandstädter/dpa
Sollten wir tatsächlich bald tiefer ins Internet vordringen, werden wir das nicht mehr nur mit Computern, Laptops und Smartphones tun. Eine spezielle Ausstattung wird nötig sein. „Um das Metaversum zu besuchen, brauchen wir etwa eine besondere Brille“, erklärt der Fachmann. Mit dieser Brille auf dem Kopf ist man sozusagen von einem Bildschirm umgeben, der eine Computerwelt im Rundumblick anzeigt. „Erste Formen dieser Brillen tragen manche Leute schon für manche Videospiele und Filme“, sagt Elmar Arunov.
Cool, aber auch gruselig
Ganz und gar von einer Computerwelt umgeben zu sein, das klingt cool. Es klingt auch etwas gruselig. Eine Welt, in der zunächst alles möglich ist, braucht aber auch Regeln, wie man sich dort verhält. „Auch im Metaverse muss man die anderen Personen mit Respekt behandeln, nicht gemein werden und aufeinander achten. Einheitliche Regeln gibt es aber noch nicht“, sagt der Experte.
Manche Leute sehen noch ein anderes Problem. Sie befürchten, dass sich die Nutzer und Nutzerinnen im Metaverse verlieren könnten. „Wichtig ist natürlich, dass wir das normale Leben und die echten Menschen um uns herum nicht vergessen“, sagt Elmar Arunov: „Das Metaverse ist faszinierend, aber zu viel ist auch nicht gut.“ Bis es aber für alle verfügbar ist, wird es noch dauern.
Von Philipp Brandstädter (dpa)