Das durchsichtige Haus von Philip Johnson

Im Glashaus haben Besucher das Gefühl, draußen in der Natur zu sein. (Foto: Lioba Lepping)
Im Glashaus haben Besucher das Gefühl, draußen in der Natur zu sein. (Foto: Lioba Lepping)

Hast du schon mal gehört, dass jemand Architekt ist? Und dich über das komische Wort gewundert? Wir erklären, woher es kommt. Und wir haben das Haus eines berühmten Architekten besucht. Es ist ganz aus Glas, besteht nur aus einem Raum und steht im US-Bundesstaat Conneticut.

Der Architekt ist Haupt-Baumeister

Das Wort Achitekt stammt aus dem Altgriechischen. Der erste Teil „Archi“ heißt  „Haupt“, der zweite Teil stammt von dem Wort „tekton“. Das heißt Baumeister. Der Architekt ist also der Haupt-Baumeister. Architekten planen Häuser und zeichnen einen Plan, eine Anleitung für die Bauarbeiter, die das Haus dann aus Zement und Stahl zusammenbauen. Früher haben Architekten das an einem großen Zeichentisch gemacht, heute arbeiten sie oft am  Computer.

Nur ein Zimmer, keine Türen

Manche Architekten sind sehr berühmt und haben ganz spezielle Häuser gebaut. Der Amerikaner Philip Johnson zum Beispiel wollte unbedingt ein Haus haben, das ganz aus Glas ist und nur aus einem großen Raum besteht. Es gibt also im Haus keine Zimmer und keine Türen. Man kann von außen durch das Haus hindurchsehen. Auf diese Weise wollte er die Grenzen zwischen drinnen und draußen aufheben. Wer in seinem Haus zu Besuch war, fühlte sich wie im Freien. In der Stadt wäre so eine Idee vielleicht nicht so praktisch. Aber dort, wo Philip Johnsons Haus steht, gibt es nur Wiesen und Bäume. Es kamen auch nur Leute dorthin, die er eingeladen hatte, keine neugierigen Schaufenster-Gucker.

Dusche im Schornstein

Das Haus sieht aus wie ein Rechteck aus Glas. Es steht im US-Bundesstaat Connecticut. Es ist  fast zehn Meter breit und knapp 20 Meter lang und hat nur eine Etage. Statt einem Badezimmer gibt es einen kreisrunden Schornstein aus Ziegeln. Darin hatte Philip Johnson Dusche und Toilette untergebracht. Auf der anderen Seite des Schornsteins ist ein Kamin, so dass es auch im Winter gemütlich warm ist. Für Übernachtungsgäste hat er schräg gegenüber von seinem Glashaus ein weiteres rechteckiges Haus gebaut. Aber diesmal ganz ohne Fenster.

Unterirdischer Leseraum

In einem unterirdischen Bau hat er ein kleines Museum eingerichtet, denn Philip Johnson sammelte auch Bilder. Zum Lesen ging er in eine Bibliothek, die er auch selbst gebaut hatte. Am Ende hatte er acht verschiedene Gebäude auf seinem Grundstück. Philip Johnson ist vor zehn Jahren in seinem Haus gestorben. Seitdem können Besucher sein Glashaus und die Nebengebäude besichtigen.

Von Lioba Lepping

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