Worum geht es beim CSD?

Worum geht es beim CSD?
Ein Kuss auf die freie Liebe: Zwei Teilnehmer des CSD 2009, im Hintergrund der Dom (Foto: dpa)

Jedes Jahr findet weltweit der Christopher Street Day statt. An diesem Sonntag findet er in Köln statt. Seinen Ursprung hat er in den USA.

Auch dieses Jahr wird in Köln und in vielen anderen Großstädten weltweit der „Christopher Street Day“ gefeiert. An diesem Tag ziehen viele Männer und Frauen mit bunter Kleidung und viel Musik durch die Straßen. Sie tanzen und feiern. Gleichzeitig möchten sie mit ihrem Marsch eine Botschaft überbringen. Denn sie fordern mehr Toleranz und Gleichberechtigung gegenüber Menschen, die homosexuell sind oder eine andere sexuelle Orientierung haben. Homosexuelle fühlen sich zu Menschen des gleichen Geschlechts sexuell hingezogen: Schwule Männer lieben Männer, lesbische Frauen lieben Frauen.

Mut

Bunte Kleider und Perücken: Der Christopher Street Day ist ganz schön bunt. (Foto: dpa)

Homosexuelle Menschen werden oft ausgegrenzt und beschimpft. Dabei wird oft auch das Wort „schwul“ als Schimpfwort benutzt, um andere Menschen herabzusetzen. Deswegen war es lange so, dass viele Schwule und Lesben großen Mut brauchten, um sich zu ihrer Neigung zu bekennen. Auch heute noch fühlen sich einige so. Ein anderer Grund für die Scheu war, dass Homosexualität in Deutschland viele Jahre verboten war. In manchen Ländern werden homosexuelle Menschen bis heute verfolgt und ins Gefängnis gesteckt. Manchmal wird sogar die Todesstrafe angedroht.

Aufstand

Doch wie kam es zu dem weltweiten Marsch? Und warum heißt dieser Tag Christopher Street Day? Vor 48 Jahren, genau genommen in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969, fand in der Christopher Street in New York, einer Stadt in den USA, in einer Bar eine Polizeirazzia statt. Diese Razzia hat das Leben von Homosexuellen verändert. Denn die Kneipe war ein bekannter Treffpunkt für Lesben und Schwule. Das war der Polizei damals ein Dorn im Auge und sie verhaftete regelmäßig Barbesucher. Sie fanden das Verhalten der Besucher anstößig.

Bewegung

Aber an jenem Abend ließen sich die Schwulen und Lesben die Razzia nicht mehr gefallen. Sie wehrten sich gegen die Polizei und damit gegen die jahrelange Herabwürdigung, Verachtung und Hass. Nach dieser Nacht änderte sich viel. Erstens, zeigten sich Schwule und Lesben mit mehr Selbstbewusstsein. Zweitens, bekannten sich immer mehr von ihnen zu ihrer Sexualität. In diesem Zusammenhang entstand eine Bewegung, die zur Toleranz gegenüber Homosexuellen aufrief und für gleiche Rechte kämpfte. Im Gedenken an den Aufstand in der Bar findet in der New Yorker Christopher Street jährlich am letzten Samstag im Juni ein Straßenumzug statt.

Regenbogen

Die Regenbogenfahne ist das Zeichen der Homosexuellenbewegung. (Foto: dpa)

Dieser Umzug ist das Vorbild für Christopher Street Days (CSD) auf der ganzen Welt. 1979 kam es in Berlin zur ersten Demonstration von Schwulen und Lesben. Interessant war, dass sich die Demonstranten vermummten. Sie wollten nicht erkannt werden. Sie fürchteten Ausgrenzung und Diskriminierung. Heute gehört der Christopher Street Day in vielen großen Städten zu den regelmäßig stattfindenden Umzügen.

Ein Symbol für Homosexualität ist die Regenbogenfahne (siehe rundes Bild). Diese Fahne sieht man vielfach bei den Umzügen am Christopher Street Day. Familien, in denen es zwei Mütter oder zwei Väter gibt, nennt man auch Regenbogenfamilie.

Von Shara Fatheyan