Barbarossa – Der Kaiser mit dem roten Bart

Barbarossa – Der Kaiser mit dem roten Bart
Dieses Denkmal zeigt Friedrich Barbarossa. (Fotos: dpa)

Er war ein mächtiger Herrscher – ein König und ein Kaiser. Er kämpfte viele Schlachten und war ein tapferer Krieger. Sein Name: Friedrich, der Erste.

Leuchtend roter Bart

Er lebte vor mehr als 800 Jahren – und ist an diesem Mittwoch vor 825 Jahren gestorben, am 10. Juni 1190. Viele kennen ihn aber wohl aus einem anderen Grund, wegen seines roten Bartes! Dieser brachte ihm einen berühmten Spitznamen ein: Barbarossa. Das ist italienisch und bedeutet so viel wie: Rotbart.

Dieser Beiname allein war allerdings nichts Besonderes. Denn rote Haarfarbe kam damals nicht selten vor. Es muss also noch etwas anderes dahinterstecken. „Die Farbe Rot steht auch für Zorn“, erklärt Knut Görich. Er ist Fachmann für Geschichte und hat schon mehrere Bücher über den berühmten Herrscher geschrieben.

Strenger Herrscher und Kämpfer

Viele Menschen in Italien nahmen Barbarossa damals wohl als ziemlich zornigen Herrscher wahr. Sie nannten ihn auch „den roten Zorn“. Denn mit einigen seiner Gegner ging er nicht gerade zimperlich um.

Gleich sechs Mal zog Friedrich mit seinem riesigen Heer nach Italien. Dort kämpfte er zum Beispiel viele Jahre erbittert gegen die Stadt Mailand. Das ging so lange, bis die Stadt fast komplett zerstört war. Doch wie kam es dazu?

Mailand wollte nicht gehorchen

Mailand war damals eine sehr reiche und unabhängige Stadt. Die Bürger wollten sich von dem neuen Kaiser nichts mehr sagen lassen. Die Gesetze, die der Herrscher erließ, interessierten die Mailänder nicht. Sie wollten auch seine Gerichts-Urteile nicht anerkennen.

Das war für den Kaiser ein Riesenproblem! Denn die Mailänder stellten damit seine Macht infrage.

Das durfte sich der Herrscher auf keinen Fall gefallen lassen. Schließlich hätten auch andere auf die Idee kommen können, sich gegen ihn zu stellen. Und plötzlich hätte Friedrich Barbarossa keine Macht mehr gehabt.

„Im Mittelalter konnte der Kaiser nicht einfach Befehle geben und alle anderen mussten gehorchen“, erklärt der Experte.

Auch freundlich muss ein Herrscher sein

Der Herrscher musste immer wieder um seine Macht kämpfen und die Leute für sich gewinnen. Entweder mit Waffen oder mit Hilfe von Verträgen. Oder mit freundlichen Versprechen und Belohnungen. Denn auch so konnte der Kaiser die Anerkennung seiner Gegner bekommen – und seine Macht erhalten.

Deshalb war es für den Herrscher wichtig, nicht nur ein guter Kämpfer zu sein. Sondern auch freundlich – wenn nötig. Das gelang Barbarossa mal mehr, mal weniger gut. Trotzdem gilt er heute noch als berühmter Herrscher. Vielleicht auch wegen seines berühmten Spitznamens.

Von dpa