Warum sind Bäume besonders?

Warum sind Bäume besonders?
Stumme Riesen: Bäume ermöglichen uns Menschen erst das Leben auf der Erde. (Foto: dpa)

Bäume – hast du schon mal über diese riesigen Pflanzen nachgedacht? Sie sind Lebewesen und Lebensraum zugleich – und sind für uns Menschen sehr wichtig. Wir erklären, warum.

Alleine kann man nicht um den Stamm eines Mammutbaums greifen – da braucht man schon ein paar Freunde zu. (Foto: dpa)

Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie viele Dinge eigentlich aus Holz bestehen? Ein Bett zum Beispiel, ein Schreibtisch oder ein Kochlöffel. Die Grundlage für Holz sind Bäume, es gibt sie fast überall auf unserem Planeten. Und das ist auch gut so. Denn aus  Bäumen lassen sich nicht nur tolle Sachen bauen. Bäume leisten Tag für Tag wichtige Dienste – auch für den Menschen. Sie  erzeugen nämlich Sauerstoff und sind  der Lebensraum vieler Tiere. Grund genug den Baum zu ehren. Und das machen wir heute, am Internationalen Tag des Baumes.

Grösste Pflanze der Erde

Bäume sind die größten Pflanzen, die sich auf der Erde entwickelt haben: Es gibt sie bereits  seit über 350 Millionen Jahren. Im Laufe der Zeit haben sich viele verschiedene Baumarten entwickelt,  insgesamt über 60.000. Die meisten verschiedenen Arten haben Forscher dabei in  den Ländern Brasilien, Kolumbien und Indonesien gezählt.

Aufbau

Beispiel für einen Nadelbaum: die Fichte (Foto: dpa)

Beispiel für einen Laubbaum: die Birke (Foto: thinkstock)

Grundsätzlich unterscheiden Experten zwischen Laubbäumen und Nadelbäumen. Nadelbäume sind solche, bei denen  die Blätter zu langen, spitzen Nadeln geformt sind. Biologen sprechen daher auch nicht von der Nadel, sondern von einem Nadelblatt. Insgesamt kannst du die Vielfalt der Bäume ganz einfach an den unterschiedlichen Blättern, den Baumstämmen oder generell der Form der Bäume erkennen. Nur der Aufbau ist bei jedem gleich: Er besteht  aus Wurzeln, einem Stamm und einer Krone. Die Krone besteht aus belaubten Zweigen.

Wurzeln

Ob im Wald, an Hängen oder  Straßen – Bäume wachsen nahezu überall, wo ihre Wurzeln ausreichend Platz, Wasser und Mineralstoffe finden. Die Wurzeln geben dem Baum Halt und halten darüber hinaus das  Erdreich fest. So können Wind und Regen die Erde dort nicht abtragen. Die Wurzeln saugen das Wasser und die darin enthaltenen Nährsalze wie ein Schwamm aus der Erde.   Diese Stoffe benötigt der Baum zum Leben.

Stamm

Jedes Jahr ein Ring: So sieht der Stamm eines alten Baumes aus. Das Jahr 1908 ist markiert. (Foto: dpa)

Die Wurzeln laufen über der Erde zusammen und bilden den Stamm. Der Stamm  schützt den Baum vor zu viel Wärme oder Kälte, vor Schädlingen oder Verletzungen. Er besteht ganz außen aus der Rinde (auch „Borke“ genannt).  Unter der Rinde liegt der Bast, der den Baum mit Mineralstoffen versorgt. Mit zunehmendem Alter wird ein Stamm immer dicker.

Übrigens: Wenn der Baum wächst, kommt im Stamm jedes Jahr ein weiterer Ring dazu. Manchmal stehen sie enger zusammen, manchmal weiter auseinander. Das hängt vom Wetter ab, das in einem Jahr geherrscht hat. Am Stamm eines gefällten Baumes kannst du also  ganz einfach ablesen, wie schnell der Baum jeweils gewachsen ist.

Blätter

Die Blätter des Feld-Ahorn (Bild: dpa)

Die Blätter eines Baumes arbeiten wie Kraftwerke – sie  erzeugen die Energie, die der Baum zum Leben braucht. Dabei verwandeln sie Wasser und das Kohlendioxid der Luft in Zucker. Dieser Vorgang wird Photosynthese genannt. Über kleine Poren auf der Blattunterseite gelangt die Luft ins Blatt hinein. Im Inneren der Blätter trifft die Luft auf Wasser, das  aus dem Boden gesaugt wurde. Das Sonnenlicht regt nun einen chemischen Prozess an: Mithilfe des grünen Farbstoffs Chlorophyll wird Kohlenstoffdioxid und Wasser in Zucker verwandelt. Daraus entsteht als Abfallprodukt Sauerstoff, den das Blatt wieder an die Luft abgibt.

Sauerstoff ist genau der Stoff, den wir Menschen und Tiere zum Atmen und damit zum Leben brauchen – Bäume und alle anderen grünen Pflanzen sorgen also dafür, das wir atmen können. Ein einzelner Baum produziert pro Stunde bis zu 1200 Liter Sauerstoff. Oder anders gerechnet: Während seiner Wachstumsperiode im Sommer produziert er die Atemluft für zehn Menschen. Was Menschen und Tiere ausatmen ist wiederum Kohlendioxid. Wie in einem Kreislauf machen Bäume daraus erneut Zucker und neuen Sauerstoff. Ohne diesen Kreislauf  gäbe es kein Leben auf unserem Planeten!

Lebensraum

Baum-Bewohner (Foto: dpa)

Bäume sind nicht nur ein für das Leben wichtige Lebewesen, sie zugleich auch Lebensraum. Auf ihnen und von ihnen leben zahlreiche Tiere und manche Pflanzen. Forscher haben herausgefunden, dass beispielsweise auf und von einer Eiche 500 verschiedene Insektenarten leben können. Zwischen den Baumwurzeln gibt es Bodenlebewesen wie Käferlarven und Ameisen. Auch Pilze  wachsen dort besonders gut  – sie tauschen ihre Nährstoffe mit dem Baum aus. Unter der Baumrinde legen viele Insekten ihre Eier ab und die  Baumhöhlen, die zum Beispiel der Specht gemacht hat, dienen größeren Tieren als Schlafplatz. Zwischen den Ästen der Krone nisten Vögel. Und dann sind da ja auch noch die ganzen Früchte – Obst oder Nüsse – die all die Tiere wie Wildschweine oder Rehe fressen – und nicht auch wir.

Baum des Jahres: die Fichte

Um den Wert des Baumes in der Gesellschaft auszudrücken, wird in vielen Ländern ein Baum des Jahres gewählt. In Deutschland entscheidet seit  28 Jahren einem Gremium, welcher Baum es wird. In diesem Jahr ist es die Gemeine Fichte geworden. Laut Bundeswaldinventur von 2012 wächst sie hierzulande auf rund einem Viertel der Waldflächen.

Von Jens Kopke

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