Ausgezeichnete Lebewesen

Jedes Jahr wählen Naturschützer Tiere des Jahres – Wir stellen neun von ihnen vor: Hier sind die Tiere 2014
Dülmener Wildpferde
Gefährdete Nutztiere: Sie stammen aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen und sind vom Aussterben bedroht: Dülmener Wildpferde, die eigentlich keine reinen Wildpferde sind, sondern eine Kreuzung aus ausgebüxten Hauspferden und Wildpferden in Westfalen. Es gibt nur noch rund 400 dieser hübschen Pferde.
Knoblauch-Glanzschnecke
Ihr Gehäuse ist stets auf Hochglanz poliert: Die Knoblauch-Glanzschnecke ist Weichtier des Jahres. Ihren Namen verdankt sie ihrem Geruch: Sobald sie berührt wird, sondert sie einen stinkenden Schleim aus. Am Waldboden ist sie mit ihrem glänzenden Haus, das Laub ähnelt, gut getarnt.
Grünspecht
Der Vogel mit der roten Kappe und dem lustigen Lachen ist Vogel des Jahres. Nicht, weil er bedroht ist, sondern weil er sich gemausert hat: Wegen der milden Winter gibt es mit 42000 Brutpaaren fast doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Doch sie brauchen Streuobstwiesen, und die werden seltener.
Wisent
Der Verwandte des Bisons ist Europas größtes Landsäugetier. Fast eine Tonne schwer kann das Wildtier des Jahres werden. Vor hundert Jahren war es schon fast ausgestorben, jetzt gibt es in Europa wieder mehr als 4000 Tiere. Auch weil Wisente in Nordrhein-Westfalen ausgewildert wurden.
Goldschildfliege
Rote Augen, orangefarbene Flügel, ein goldgelber Rücken, so sieht die männliche Fliege des Jahres aus. Das Weibchen nicht so bunt, genauer gesagt: es ist schwarz. Früher lebten diese Fliegen nur südlich des Harzes und bei Berlin – heute sind sie, selten, aber in ganz Deutschland anzutreffen.
Baldachinspinne
Die nur fünf- bis sieben Millimeter große, aber ausgebuffte Spinne des Jahres heißt so wegen des waagrechten, baldachinartigen Netzes, das sie meist in Sträuchern spinnt. Darüber befestigt sie senkrechte „Stolperfäden“, also Fallen, die fliegende Insekten zum Absturz bringen.
Wolfmilchschwärmer
Der Schmetterling des Jahres ist mit acht Zentimetern Flügelspannweite einer der größten Nachtfalter Europas – und oft auffällig gefärbt. Er wurde auserwählt, um auf die wenigen Brachflächen aufmerksam zu machen, die seine Schmetterlingsraupen zum Leben brauchen.
Stör
Mit ihren 250 Millionen Jahren sind Störe älter als Dinosaurier. Zwei Arten waren bis vor hundert Jahren in unseren Flüssen zuhause: der Europäische Stör (Elbe und Rhein) und der Atlantische Stör (Oder). Heute gelten beide Arten als ausgestorben, weshalb sie zum Fisch des Jahres ernannt wurden.
Gelbbauchunke
An seinem gelb-schwarz gemusterten Bauch kannst du den nur fünf Zentimeter kleinen Froschlurch des Jahres erkennen – wie auch seine Feinde, die er damit abschreckt. Leider ist der durch seine herzförmigen Pupillen so sympathisch wirkende Frischlurch bei uns vom Ausstreben bedroht.
Info: Natur des Jahres
Auch Pflanzen und Lebensräume werden von verschiedenen Naturschutzorganisationen im Laufe des Jahres zum Beispiel zum Waldgebiet oder zur Flusslandschaft des Jahres gewählt. Alle Aktionen und Auszeichnung zusammen werden auch als „Natur des Jahres“ bezeichnet. Damit wollen die Naturschützer auf gefährdete Tiere und ihre Lebensräume aufmerksam machen. Ausgezeichnet wurden übrigens auch die Blaumeise (Gartentier 2014), die Schellente (Naturparktier) die Höhlenwasserassel (Höhlentier), die Kleine Moosjungfer (Libelle) und die Große Wollbiene (Wildbiene).
Von Caroline Kron