Ameisen unter der Lupe

Ameisen machen sich über Blattläuse her und melken sie. (Foto: dpa)
Ameisen machen sich über Blattläuse her und melken sie. (Foto: dpa)

Alle Ameisen wiegen angeblich so viel wie alle Menschen auf der Welt zusammen. Ob das stimmt, wissen wir nicht genau, weil noch niemand alle Ameisen gezählt hat. Es könnte aber sein. Und das, obwohl eins der Tierchen gerade einmal vier bis zwölf Milligramm wiegt. Aber eine Ameise kommt niemals allein. Ameisen leben in Völkern von mehreren Hundert bis einigen Millionen Tieren. Es gibt viel mehr von ihnen auf der Welt als Menschen.

Sehr Starke Tierchen

Ameisenmännchen werden nur aufgezogen, um sich mit der Königin zu paaren. (Foto: dpa)

Ameisenmännchen werden nur aufgezogen, um sich mit der Königin zu paaren. (Foto: dpa)

Wusstet ihr, dass eine Ameise mit ihren Kiefern das 50- bis 100-Fache ihres Gewichtes tragen kann? Nimm dein Körpergewicht mal 100. Wenn du 30 Kilo wiegst, ergäbe das 3000 Kilo – das schafft selbst der stärkste Mensch der Welt nicht.

Leben in Gemeinschaft

Ein Ameisenhügel besteht aus vielen kleinen Pflanzenteilen, die die Ameisen zusammengetragen haben. Was du im Wald siehst, ist nur der obere Teil vom Ameisennest. Der größere Teil befindet sich unter der Erde. Dort lebt auch die Ameisenkönigin, die größer ist als die Arbeiterinnen und das Nest niemals verlässt. Das gesamte Ameisenvolk nennt man auch „Ameisenstaat“. Untereinander verständigen Ameisen sich mithilfe von Duftstoffen, die sie aus Drüsen ihres Hinterleibes spritzen. Jede Ameise im Ameisenvolk hat eine eigene Aufgabe. Manche Tiere sind dafür da, das Nest instand zu halten und kleine Löcher zu stopfen, andere tragen Futter heran, wieder andere kümmern sich um den Nachwuchs oder bewachen das Nest. Nur die Weibchen arbeiten. Die Männchen werden bloß aufgezogen, um sich mit der Königin zu paaren und den Nachwuchs zu sichern.

Intelligent im Schwarm

Die vielen Ameisen vollbringen also ganz erstaunliche Leistungen, obwohl es im Ameisenstaat niemanden gibt, der diese ganzen Aufgaben verteilt. Man spricht von „Schwarmintelligenz“, weil das ganze Ameisenvolk gemeinsam viel schlauer ist, als eine einzelne Ameise, die gar nicht weiß, wie der Staat im Ganzen funktioniert. Die Intelligenz des Schwarms verteilt sich auf viele.

Hintereinander marschieren

Manchmal kannst du Ameisenstraßen sehen: eine lange Linie von Ameisen, die hintereinander marschieren. Wenn eine Ameise Futter gefunden hat, markiert sie den Weg zurück ins Nest mit Duftstoffen. Das riechen andere Ameisen und machen sich ebenfalls auf diesen Weg, um Futter zu beschaffen – so entsteht eine  Ameisenstraße.

Ameisen halten Haustiere

Ameisen halten sogar Haustiere. Schwarze Gartenameisen bringen Blattläuse auf Pflanzen in ihrer Nähe. Manchmal beißen sie den Läusen die Flügel ab, damit sie nicht wegfliegen können. Sie sondern einen Stoff ab, der bewirkt, dass sich die Läuse nicht mehr so gut bewegen können. Blattläuse stellen Honigtau her, den fressen Ameisen sehr gern. Sie kommen regelmäßig, um den Honigtau von den Läusen abzumelken. Dafür beschützen sie die Läuse vor Fressfeinden wie Marienkäfern.

Kältestarre im Winter

Im Winter fallen die Ameisen in eine Art Kältestarre. Sie bleiben so lange ganz ruhig in ihren Nestern, bis die Sonne im nächsten Frühjahr den Waldboden wieder erwärmt.

Ein Experiment

Lege eine blaue Blüte auf einen Ameisenhügel und beobachte, was dann passiert. Zuerst erscheinen auf der Blume rosa  Sprenkel. Nach einiger Zeit sieht die ganze Blüte rosa aus. Grund dafür ist die Ameisensäure, die die Ameisen auf den „Eindringling“ spritzen. Damit setzen sie sich gegen Feinde zur Wehr. Ameisensäure kannst du auch riechen: Sie duftet nach Essig. (jam)

Von Jasmin Krsteski