Alles über den WM-Gastgeber: Das ist Russland
Geschafft! Trainer Joachim Löw und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sind in ihrem Quartier in der Stadt Watutiniki angekommen. Dort bereiten sie sich auf die ersten Gruppenspiele der Weltmeisterschaft vor. Während die DFB-Elf erst Sonntag zum ersten Mal ran muss, beginnt die WM schon heute, am Donnerstag. Das Gastgeberland Russland spielt in Moskau im Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien. Doch wie sieht es in Russland überhaupt so aus? Wir erklären dir alles Wissenswerte zum Land.
Wo liegt Russland?
Tundra bei Dudinka am Jenissej in Sibirien. (Foto: Dr. Andreas Hugentobler, Tundra in Siberia, Ausschnitt, CC BY 2.0 DE)
Russland ist das größte Land der Erde. 47 Mal würde die Fläche von Deutschland in Russland passen. Mit 144 Millionen Einwohnern leben in Russland auch mehr Menschen als in jedem Land in Europa.
Russland ist so riesig, dass es sich gleich über zwei Kontinente erstreckt. Durch Russland läuft nämlich der Ural. Das ist ein Gebirge, das die Kontinente Europa und Asien trennt. In Russland gibt es deswegen elf verschiedene Zeitzonen. Das bedeutet: Im Osten des Landes kann es eine ganz andere Uhrzeit sein als im Westen.
Wie leben die Menschen in Russland?
Das Leben der Menschen in Russland ist sehr verschieden. Die offizielle Amtssprache ist zwar Russisch – aber Experten schätzen, dass daneben auch über 100 andere Sprachen gesprochen werden. Das liegt daran, dass die Menschen in den verschiedenen Regionen des Landes eine ganz unterschiedliche Geschichte haben. In Russland werden auch andere Buchstaben benutzt, sie heißen „kyrillische Schrift“.
Viele Russen sind auch in ihrer eigenen Kirche, sie heißt „orthodox“ und gehört zum Christentum. Obwohl Russland sehr viel Öl und Gas produziert und das an andere Länder verkauft, sind viele Menschen in Russland arm. In Russland gibt es nämlich sehr wenige Menschen, die fast das gesamte Geld besitzen. Arbeiter hingegen werden schlecht bezahlt.
Wie sieht es in Russland aus?
Besucher spazieren zur blauen Stunde auf dem Roten Platz. Links steht die Basilius-Kathedrale und rechts das Lenin-Mausoleum und der Moskauer Kreml. (Foto: dpa)
Die meisten Russen leben im europäischen Teil des Landes. Dort liegt auch die Hauptstadt Moskau. Sie ist sehr modern. Auch die ehemalige Hauptstadt St. Petersburg liegt auf der Europa-Seite und zwar an der Ostsee. Dort stehen die vielen bunten Gebäude, die du vielleicht aus Fernsehberichten über Russland kennst.
Gerade im asiatischen Teil Russlands gibt es aber kaum Großstädte und Prunkbauten. Das liegt daran, dass die Regionen dort sehr kalt sind. In Sibirien zum Beispiel liegt immer Schnee, dort kann es bis zu minus 50 Grad kalt werden. Dort leben nur sehr wenige Menschen. Im Süden gibt es hingegen viele Gebirge, Steppen – und sogar Wüsten!
Was ist in Russland früher passiert?
Der Name Russland geht auf das Wort „Rus“ zurück, das war ein großer Bund von Völkern im Mittelalter. Regiert haben damals noch die Wikinger. Lange Zeit hatte Russland einen Kaiser, der Zar genannt wurde. 1917 gab es allerdings einen Aufstand von einer Menschengruppe, die sich als „Kommunisten“ bezeichnete. Sie übernahmen das Land und tauften es „Sowjetunion“. Dazu gehörten damals noch ganz viele Länder, die heutzutage eigenständig sind – zum Beispiel Estland und Litauen.
Die Bürger hatten in der „Sowjetunion“ kaum etwas zu sagen. Die Machthaber regierten lieber so, wie sie wollten. Erst 1991 zerfiel die „Sowjetunion“, dann mussten auch die „Kommunisten“ die Macht abgeben.
Wer bestimmt nun in Russland?
Wladimir Putin, damals Ministerpräsident von Russland, lächelt während eines Treffens mit Anhängern. (Foto: dpa)
Die Menschen in Russland wählen heute ein Parlament und einen Präsidenten. Der heißt im Moment Wladimir Putin. Er ist schon seit 2000 an der Macht, obwohl viele Menschen ihm unterstellen, dass das nicht rechtens ist. Putin hat auch den Ruf, Leute, die nicht seiner Meinung sind, oft mit Drohungen einzuschüchtern.
Putins Plan ist es, glauben Experten, Russland wieder so mächtig zu machen wie damals die „Sowjetunion“. Dafür ist er bereit, sich mit anderen Ländern anzulegen. 2014 hat er sich so einfach eine Halbinsel namens „Krim“ genommen, die früher einmal zur Russland, seit 1954 aber zur Ukraine gehört hatte. Das fanden viele Länder in Europa nicht gut.
VON JONAH LEMM
