Wer war Karl Marx?

Das Marx-Monument ist mit 7,10 Meter Höhe und etwa 40 Tonnen Gewicht die zweitgrößte Porträtbüste der Welt. Sie steht in Chemnitz. Die Stadt hieß 37 Jahre lang Karl-Marx-Stadt. (Foto: dpa)
Das Marx-Monument ist mit 7,10 Meter Höhe und etwa 40 Tonnen Gewicht die zweitgrößte Porträtbüste der Welt. Sie steht in Chemnitz. Die Stadt hieß 37 Jahre lang Karl-Marx-Stadt. (Foto: dpa)

Viele Ideen kommen einem am Morgen und nach dem Mittagessen hat man sie gleich wieder vergessen. Manchmal haben Menschen aber auch Ideen, die die Welt und ihre Geschichte stark beeinflussen. So ein Mensch war Karl Marx. An diesem Samstag vor 200 Jahren wurde er geboren. 

Woher kommt Karl Marx?

Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in der Stadt Trier geboren, die heute im Bundesland Rheinland-Pfalz liegt. Sein Vater war Anwalt, er hatte acht Geschwister. Er studierte erst Rechtswissenschaften, dann Philosophie und Geschichte. Schon neben dem Studium arbeitete Karl Marx für die „Rheinische Zeitung“ aus Köln, deren Chef er 1842 wurde. Damals war er erst 24 Jahre alt. Die Zeitung kritisierte die damalige Politik. Das war zu dieser Zeit nicht so einfach, da die Regierung über die Presse bestimmen durfte. Karl Marx heiratete seine Jugendfreundin Jenny von Westphalen. Gemeinsam hatten sie sieben Kinder, vier von ihnen starben aber sehr jung.

Was waren seine Ideen?

Zu Karl Marx’ Zeit war das Leben in Europa noch ganz anders als heute: Viele Menschen arbeiteten zu schlechten Bedingungen in Fabriken. Sie mussten bis zu 16 Stunden schuften und lebten in Armut. Die Leute, denen die Fabriken gehörten, waren aber sehr reich. Das fand Marx ungerecht. Er wollte, dass sich die Arbeiter gegen diese Behandlung wehren und mehr Rechte bekommen. Das schrieb er in verschiedenen Texten auf, die jedoch immer wieder verboten wurden. Dann lernte er Friedrich Engels kennen. Er war der Sohn eines Fabrikbesitzers, trotzdem setzte er sich für die Arbeiter ein.

Karl Marx und Friedrich Engels entwarfen zusammen ein politisches Modell: den Kommunismus. Im Kommunismus sollte es keine Armen und Reichen geben, alle Menschen sollten gleich behandelt werden.

Die Menschen sollten Dinge teilen, nichts nur einem allein gehören. Um den Kommunismus zu erreichen, sollte es eine große Revolution der Arbeiter geben. Ihre Ideen schrieben die beiden im „kommunistischen Manifest“ auf. Weitere bekannte Bücher, die Marx geschrieben hat, sind die drei Bände „Das Kapital“.

Was passierte dann?

Karl Marx und Friedrich Engels haben es nicht mehr persönlich erlebt – nach ihrem Tod gab es aber in verschiedenen Ländern auf der Welt kommunistische Bewegungen. Zum Beispiel in Russland, China und der DDR, der Deutschen Demokratischen Republik.

In Russland kamen die Kommunisten im Jahr 1917 an die Macht, in China im Jahr 1949. Sie gingen sehr brutal gegen Gegner vor, ermordeten viele Menschen und unterdrückten andere Überzeugungen. In der DDR regierten die Kommunisten bis 1990, als Deutschland wiedervereinigt wurde. Dort durfte man keine Kritik an der Politik äußern, da man sonst verhaftet werden konnte. Die Regierung hat ihre Bürger überwacht, normalerweise durften sie das Land nicht vergessen.

Dabei klingt die Idee des Kommunismus eigentlich sehr gerecht, oder? In der Praxis hat sie aber bislang zu viel Gewalt und Unterdrückung geführt. Ob Marx und Engels diese Regierungen unterstützt hätten, weiß man natürlich nicht. Marx war aber zum Beispiel ein Verfechter der Pressefreiheit: Er wollte, dass Journalisten frei schreiben können, was sie möchten, ohne verfolgt zu werden.

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VON ELIANA BERGER