Der Frühling kommt in Rosa

Der Frühling kommt in Rosa
In Japan ist die Zierkirsche das Zeichen des Frühlings - und ein beliebtes Fotomotiv. (Foto: dpa)

Wusstest du, dass die Farbe rosa als ein Signal des Frühlings gilt? Zumindest in Japan, einem  Inselstaat  im  Osten des Kontinents  Asien. Dort gibt es eine Baumart, dessen Blütezeit für die neue Jahreszeit steht – die  der Japanischen Kirschblüte. Oder Sakura, wie die Pflanze in der Landessprache heißt.

Die Blüte der Sakura genießt vor allem in Japan seit vielen Jahrhunderten ein großes Ansehen. Sie gilt unter anderem als Symbol für die weibliche Schönheit. Der Blütezeit zu Ehren feiern die Japaner sogar jährlich ein Fest namens Hanami.  Zurzeit stehen die  Bäume vielerorts in voller Blüte. Auch in Deutschland.

Tagelang ein Blütentunnel

Kirschblüte in der Bonner Altstadt (Foto: dpa)

Besonders wegen ihrer üppigen Blütenpracht ist die Pflanze auch hierzulande sehr beliebt: In vielen Städten, Parkanlagen oder heimischen Gärten hat die Japanische Blütenkirsche einen Platz gefunden. So zum Beispiel in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Dort verwandelt die Kirschblüte seit Tagen ganze Straßenzüge in  rosa-leuchtende Blütentunnel. Und bietet so unzähligen Besuchern eine einzigartige Kulisse für Fotos.

Blüten als Publikumsmagnet

In Bonn wurden die Zierkirschen vor etwa 30 Jahren gepflanzt, als die Altstadt von Bonn umfangreich saniert wurde.  Die  Blütenkirschen am Wegesrand sollten einst Farbe in den ansonsten betongrauen Stadtteil bringen.  Dass die rosa Blüten zum Publikumsmagneten und Markenzeichen des Viertels werden würden, daran dachte damals noch niemand.

Verschiedene Sorten

Insgesamt  gibt es verschiedene Sorten der Japanischen Blütenkirsche. Die Farbe der Blüten reicht von weiß über hellrosa bis hin zu kräftigem pink.   Die Blütenkirsche ist  ein Steinobstgewächs und ganz eng verwandt mit den Obstbäumen, deren rote Früchte du aus dem heimischen Garten oder aus Supermärkten kennst. Viele  Sorten der Zierkirsche tragen allerdings keine  oder eher nur kaum essbare Früchte  – und wenn, sind diese meist weniger süß und saftig als die bekannten Süßkirschen. Vielmehr stehen die Blüten im Vordergrund.

Nur kurze Blütezeit

Ihre Knospen bildet die Japanische Kirschblüte bereits im Herbst an ihren Zweigen. Aber erst während der ersten, wärmebringenden Sonnenstrahlen des Jahres – meist Mitte April – beginnen die Blüten, sich zu entfalten.  Etwa  eine Woche nach Beginn erreicht die Kirschblüte ihren Höhepunkt. Der Blütenzauber der Kirschbäume hält  allerdings nur wenige Tage an – kühle Temperaturen in der Nacht, leichter  Wind oder kurze Regenschauer genügen dann, um die Blüten auf den Boden zu befördern.

Fotos aus Köln, Bonn und Japan:

 

Von Jens Kopke