Wo der Wetterbericht entsteht

Wo der Wetterbericht entsteht

Gerade geht es wieder viel ums Wetter. Kein Wunder, es ist ja auch ziemlich nervig. Jeden Tag versuchen Experten herauszufinden, welche Launen das Wetter in den nächsten Tagen hat. Damit ihnen das gelingt, liefern Mess-Stationen in der ganzen Welt Informationen.

Cornelia Urban sitzt vor einem großen Computer-Bildschirm und beobachtet das Wetter. Doch auf dem Bildschirm sind nicht etwa Regentropfen oder Sonnenstrahlen zu erkennen. Darauf sind jede Menge Zahlen abgebildet, in bunten Farben kreuz und quer verteilt. Dazwischen tauchen Zeichen auf, zum Beispiel Dreiecke. „Das bedeutet Regenschauer“, erklärt die Fachfrau.

Cornelia Urban ist Wetter-Expertin. Sie arbeitet beim Deutschen Wetterdienst in Essen. Gerade erstellt sie den Wetterbericht für die kommenden Tage. Doch wie kann man das Wetter eigentlich vorhersagen? „Durch unglaublich viele Messungen und Daten“, verrät die Fachfrau und zeigt auf den Bildschirm.
Dort ist gerade eine einzelne Zahl zu sehen – die 22. „Das ist eine Mess-Station. Mitten auf dem Meer. Also vermutlich ein Schiff“, sagt Cornelia Urban. Sie klickt auf die 22 und sofort sind in einem kleinen Fenster viele weitere Zahlen zu sehen. Sie zeigen zum Beispiel Windrichtung, Luftdruck und Temperatur an. Die Temperatur ist gerade bei 22 Grad Celsius. Dort, wo das Schiff fährt, ist es also gerade 22 Grad warm.

Wetter-Stationen auf Schiffen, an Land und im All

„Überall auf der Erde gibt es Mess-Stationen“, erklärt Cornelia Urban. Sie befinden sich zum Beispiel auf Container-Schiffen oder in bestimmten Flugzeugen. Auch auf dem Land sind viele Tausend solcher Stationen. Selbst im Weltraum kreisen Satelliten und beobachten von dort aus das Wetter. Sie alle bilden eine Art riesiges Überwachungs-Netz. Die Stationen messen ständig Sachen wie Luftdruck oder die Temperatur. Diese Informationen werden dann direkt zu den Wetter-Fachleuten geschickt. Mit Hilfe der vielen Messungen versuchen mehrere Computer das Wetter für die nächsten Tage zu berechnen. Also: Wie entwickelt sich die Temperatur, wird es wärmer oder kälter? Gibt es starken Wind? Aus welcher Richtung kommen die Regenwolken?

Oft ist das Wettr chaotisch

Doch nicht immer kommen die verschiedenen Computer zum gleichen Ergebnis. „Das Wetter ist oft ziemlich chaotisch. Es gibt bestimmte Dinge, die wir noch nicht berechnen können“, verrät die Expertin. Deshalb müssen Wetter-Experten wie Cornelia Urban prüfen, ob die verschiedenen Berechnungen stimmen können. Dafür sieht sie sich zum Beispiel die Vorhersagen an und vergleicht sie mit dem Wetter der letzten Tage. Dann überlegt sie: Kann das stimmen? Manchmal schauen die Experten dafür auch einfach aus dem Fenster.

Berichte für die Feuerwehr und Zeitungen

Aus all dem schreibt Cornelia Urban dann täglich kurze Texte über das Wetter zusammen. Diese gibt sie zum Beispiel an die Feuerwehr oder den Katastrophenschutz heraus. Auch Reporter bekommen die Wetterberichte, damit sie über das Wetter im Fernsehen oder in der Zeitung erzählen können. Oft liegen die Fachleute mit ihrer Vorhersage richtig – zumindest für die nächsten drei Tage kann Cornelia Urban das Wetter ziemlich genau bestimmen.

Von dpa