Wie wird Ebola-Patienten geholfen?

Wie wird Ebola-Patienten geholfen?
Auf der Isolierstation in einem Berliner Krankenhaus (Bild: dpa)

Wer sehr krank ist, braucht Hilfe. So geht es gerade auch Hunderten Menschen im Westen Afrikas. Sie sind an einem gefährlichen Virus erkrankt: dem Ebola-Virus. Das Problem daran ist: Es gibt kein Medikament, von dem man ganz sicher weiß, dass es auf jeden Fall hilft. Das heißt aber nicht, dass Ärzte gar nichts machen können. Sie versuchen, die Menschen dabei zu unterstützen, dass deren Körper mit dem Virus fertig wird. All das geschieht auf einer Isolier-Station, abgeschirmt von allen anderen.

Die Menschen sehen aus wie Astronauten. Sie tragen Schutzanzüge, die ihren ganzen Körper bedecken. Ihr Kopf ist von einem Helm umschlossen. Er ist durchsichtig, damit die Menschen etwas sehen können. Diese Menschen waren am Mittwoch in einem Krankenhaus der Stadt Hamburg zu sehen. Es waren aber keine Astronauten – sondern Ärzte und Pfleger, die in einem besonderen Bereich in dem Krankenhaus arbeiten: einer Isolier-Station.

Ein deutscher Ebola-Patient

Dieser Bereich ist für Patienten, die sich mit sehr gefährlichen Krankheiten angesteckt haben. Am Mittwoch wurde ein Mann in die Isolier-Station nach Hamburg gebracht. Er hat sich in dem Land Sierra Leone in Westafrika mit dem gefährlichen Ebola-Virus angesteckt. In Deutschland kommt dieses Virus in der Natur nicht vor. Ärzte auf der Isolier-Station wollen ihm nun helfen, gesund zu werden.
Das Wort isoliert bedeutet so viel wie keinen Kontakt haben. Denn genau das sollen die Patienten auf einer Isolier-Station nicht haben: Kontakt mit anderen Menschen. Niemand soll sich bei ihnen anstecken. Eine Isolier-Station ist komplett nach außen abgeschlossen, von allen Seiten.
Diese Stationen kann man nur durch eine Schleuse betreten. Die hat zwei Türen: eine zum Zimmer und eine nach außen. Wer auf die Station will, geht durch die erste Tür und schließt sie. Dann zieht man den Schutzanzug an. Und dann geht man durch die zweite Tür. Wer das Zimmer wieder verlässt, stellt sich mit dem Anzug unter eine Dusche. Aus ihr kommt eine Flüssigkeit, die den Anzug keimfrei macht.
Das Zimmer ist aber nicht nur durch die Schleuse abgeschlossen. Es darf auch keine Luft einfach aus dem Zimmer nach außen gelangen. Deswegen herrscht im Zimmer Unterdruck. Das kann man sich so vorstellen: Im Zimmer ist so etwas wie ein großer Staubsauger. Die Luft im Zimmer wird angesaugt. Bevor sie nach außen gelangt, kommt sie durch einen Filter. Dabei werden alle Viren rausgefiltert. Fachleute sagen deshalb: Man muss sich keine Sorgen machen, dass ein gefährliches Virus nach außen gelangt.

Wie den Ebola-Patienten geholfen wird

„Wer Ebola hat, leidet an starkem Durchfall und muss sich immerzu übergeben. Dadurch verliert er sehr viel Flüssigkeit“, erklärt der Chefarzt Eduard Stange. Ärzte führen dem Patienten dann wieder Flüssigkeit zu. Fachleute sagen: Der Kranke bekommt eine Infusion. Dabei fließt durch einen dünnen Schlauch und eine Nadel eine bestimmte Flüssigkeit in den Körper.
Außerdem bekommt der Patient Medikamente, damit er nicht so viele Schmerzen hat. Denn dem Kranken tun die Muskeln ziemlich weh, erklärt Eduard Stange. Zudem verabreichen Ärzte dem Kranken Mittel, die sein Fieber senken.

ZMapp, ein neues Medikament

In den letzten Wochen bekamen manche Patienten auch ein neues Mittel verabreicht, das viele Experten hoffen lässt. Das Medikament heißt ZMapp (gesprochen: simäpp). Bisher wurde es nur an Tieren getestet. Weil die Lage aber gar nicht gut ist, gab man das Mittel auch einigen wenigen Menschen. Manchen davon geht es wieder besser. Man weiß aber nicht, ob das nur mit ZMapp zu tun hat. In großen Mengen gibt es ZMapp allerdings nicht. Zudem forschen Experten auch noch an anderen Mitteln. Auch deshalb helfen Ärzte und Pfleger weiterhin den allermeisten Patienten damit, dass man auf die Flüssigkeit, die Schmerzen und das Fieber achtet.

Von dpa