Wie klingt der Sommer?

Sonne, gute Laune – und ein flottes Liedchen auf den Lippen. So stellt man sich den Sommer vor. Zugegebenermaßen ist der momentan alles andere als hitverdächtig. Aber immerhin gibt es einen Sommerhit. Fachleute haben „Prayer In C“ auserkoren.
„Prayer“ ist Englisch, steht für Gebet. Das Lied – oder sagen wir „der Song“, klingt besser – ist von „Lilly Wood and The Prick“, einem französischen Pop-Duo, und gar nicht mal so neu. Veröffentlicht wurde er nämlich schon 2010. Mit eher mäßigem Erfolg. Erst nachdem sich der deutsche DJ Robin Schulz seiner angenommen hatte, eroberte er die Charts und stieg Ende Juni sofort auf Platz 1 der Liste der beliebtesten Titel. Dort blieb er fünf Wochen stehen. Aktuell liegt er auf Platz zwei. Im Radio läuft „Prayer In C“ hoch und runter.
Auch in der Schweiz und in Österreich an der Spitze der Charts
Aber wieso auf einmal jetzt – und nicht schon vor vier Jahren? Was um alles in der Welt hat Robin Schulz angestellt? Der 27-Jährige hat die Originalaufnahme einfach ein bisschen bearbeitet. Und wenn einer wie er aus alt neu macht, dann gibt es dafür natürlich auch ein Fremdwort: Remix. Kommt auch aus dem Englischen und bedeutet nicht mehr als „Neuabmischung“. Der Remix von „Prayer In C“ schlug nicht nur in Deutschland ein. In Österreich und der Schweiz kletterte er ebenfalls an die Spitze der Charts und auch in anderen Ländern ist er auf dem Vormarsch.
Frühere Sommerhits
So schnell kann es gehen mit einem Sommerhit. Und Sommerhits gehören zum Sommer wie der geschmückte Baum zum Weihnachtsfest. Der Culcha Candela-Song „Hamma!“ war einer. Wie „Ab in den Süden“ von Buddy vs. DJ The Wave und – schon länger her – Lou Begas „Mambo No. 5“. Im vergangenen Jahr sorgte der schwedische DJ Avicii mit „Wake me up“ für den Song des Sommers.
Die Sommerhit-Experten
Den Sommerhit des Jahres legen, wie eingangs erwähnt, Fachleute fest. Sie arbeiten bei „Gfk Entertainment“. Entertainment heißt Unterhaltung. Und um Unterhaltung geht es in ihrem Job. Die Leute von „Gfk Entertainment“ untersuchen ganz viel und werten aus und wissen immer, was gerade angesagt ist: welche Bücher die Menschen gern lesen, welche Filme sie schauen, welche Spiele sie spielen und eben, welche Songs total in sind. Entscheidend dafür sind die Verkaufszahlen. Auch andere Songs hatten gute Chancen, der Sommerhit des Jahres 2014 zu werden. In die engere Wahl kamen laut „Gfk Entertainment“ auch „Summer“ von Calvin Harris, „Auf uns“ von Andreas Bourani, „Traum“ von Cro und „Wicked Wonderland“ von Martin Tungevaag. Die Fachleute sagen aber, dass die Songs nicht alle Kriterien erfüllen konnten.
The Ketchup Song
Ja, was ein echter Sommerhit sein will, der muss eben nicht nur Spitzenpositionen in den Charts erreichen. Die Melodie muss ins Ohr – und am besten gar nicht mehr raus aus dem Kopf gehen. Der Text soll einfach und der Rhythmus so mitreißend sein, dass man auf der Stelle tanzen möchte. Zu vielen Sommerhits gibt es auch Partytänze, so etwa zum „The Ketchup Song“ von Las Ketchup oder „Macarena“ von Los del Rio.
Von Susanne Thon