Wer hat als erstes den Mount Everest bestiegen?

Der neuseeländische Bergsteiger Edmund Hillary (r) mit dem Sherpa Tenzing Norgay, der ihn bei der Erstbesteigung des Mount Everest 1953 begleitete
Der neuseeländische Bergsteiger Edmund Hillary (r) mit dem Sherpa Tenzing Norgay, der ihn bei der Erstbesteigung des Mount Everest 1953 begleitete (Foto vom Juni 1953). (Foto: dpa) Die beiden schafften es zusammen auf den Mount Everest. Foto: epa/epa/dpa +++(c) dpa - Nachrichten für Kinder+++

Ein Berg, 56 Mal so hoch wie der Kölner Dom – das ist der Mount Everest im Himalaya-Gebirge. Das liegt in Asien zwischen den Ländern Indien und Tibet. Der Mount Everest ist mit 8848 Metern der höchste Berg der Welt. Heute vor 65 Jahren haben zwei Männer ihn erstmals bestiegen.

Die Geschichte

Schon vor rund 100 Jahren versuchten Menschen, den Mount Everest zu erklimmen. Das war aber gar nicht so einfach. Die Bergsteiger wurden oft vom Wetter aufgehalten: Wegen heftigen Regens oder Schnees konnten sie nicht hinauf. Einmal gab es sogar eine Lawine, die sieben Menschen tötete. George Mallory und Andrew Irvine aus Großbritannien versuchten 1924 auf den Gipfel des Mount Everest zu kommen. Bis heute ist nicht klar, ob sie es  geschafft haben – sie sind nämlich nicht zurückgekommen.

Wichtige Helfer

Erfolgreich hinauf schafften es am 29. Mai 1953 Edmund Hillary aus Neuseeland und Tenzing Norgay – ein sogenannter Sherpa. Das sind Menschen, die im Himalaya leben und sehr gut mit der Höhe im Gebirge klarkommen. Ihr Körper ist es gewöhnt, mit wenig Sauerstoff auszukommen. Denn: Je höher ein Berg ist, desto weniger überlebenswichtigen Sauerstoff gibt es dort. Deshalb arbeiten Menschen wie Norgay oft als Helfer, die den Bergsteigern Ausrüstung wie Zelte oder Rucksäcke den Mount Everest hinauftragen.

Erfolgreiche Besteigung

Das Team um Hillary und Norgay begann anderthalb Monate vor der Gipfelbesteigung mit der Expedition. Zuerst stiegen sie auf Berge, die um den Mount Everest herum liegen, um sich an das Klima zu gewöhnen. Danach suchten sie nach Routen, über die sie den Berg am besten erklimmen konnten. Dafür mussten sie durch Schnee und Eis laufen – das war ziemlich anstrengend. Immer höher arbeiteten sie sich vor, bis sie schließlich den sogenannten Südsattel erreicht hatten. Von dort starteten Hillary und Norgay auch die letzte Etappe auf den Gipfel.

Eisig und gefährlich

Hillary und Norgay hatten bei der Besteigung Sauerstoffgeräte mit. Sie glaubten nämlich, dass sie es sonst nicht lebend auf den Gipfel schaffen würden. Vor allem in der sogenannten Todeszone ist der Sauerstoff in der Luft sehr knapp. Als Todeszone bezeichnet man die Region oberhalb von 7000 Metern. Dort können sich Menschen nicht lange aufhalten, weil ihr Köper zu schwach wird, außerdem ist es eisig kalt dort oben: Es kann bis zu -62 Grad Celsius werden. Dort liegt auch immer Schnee und Eis. Wenn Menschen zu lange in der Todeszone bleiben, werden sie bewusstlos oder sterben sogar. Bisher forderte der Mount Everest knapp 300 Tote – sie starben oft, weil ihre Ausrüstung zu schlecht war, sie keinen zusätzlichen Sauerstoff dabei hatten, sie abstürzten oder erfroren.

Ohne Sauerstoff

Er schafft es als erster alleine auf den Mount Everest: Reinhold Messner (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Vor 40 Jahren, am 8. Mai 1978 schafften es der Italiener Reinhold Messner und der Österreicher Peter Habeler als erste Menschen, den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff zu besteigen. Danach versuchten das immer mehr Leute – einigen gelang es, andere scheiterten. Reinhold Messner war zwei Jahre nach seiner Erstbesteigung auch der Erste, der den Berg alleine erklomm.

Touristen am Mount Everest

Mittlerweile kommen viele Touristen zum Mount Everest und wollen ihn besteigen. An manchen Tagen, an denen das Wetter günstig für das Bergsteigen ist, stauen sich Touristen an den komplizierten Stellen: Das ist sehr gefährlich, weil den Menschen kalt wird und sie oft nicht mehr genug Zeit haben, um im Hellen weitergehen zu können. Außerdem sind viele von ihnen nicht trainiert und ohne Erfahrung ist es sehr gefährlich einen so hohen Berg zu besteigen. Viele Profi-Bergsteiger sind deshalb sauer auf den Tourismus und fordern, dass nur eine gewisse Anzahl Menschen pro Jahr auf den Berg dürfen. Der schwere Anstieg ist eben nicht für jeden etwas.

VON JENNIFER WAGNER