Schiri am Bildschirm

Schiri am Bildschirm
Ein Schiedsrichter verfolgt die Bundesliga-Spiele seit dieser Saison auf Bildschirmen. (Foto: dpa)

Seit dieser Saison gibt es den Videoassistenten in der Bundesliga. Das ist ein zusätzlicher Schiedrichter, der das Spiel am Bildschirm verfolgt und Entscheidungen seiner Kollegen überprüft. Wir erklären, was sich verändert hat.

Es sind die letzten Minuten des Fußballspiels 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart. Es steht Unentschieden, schon das nächste Tor kann entscheidend sein. Der Kölner Stürmer Sehrou Guirassy kommt im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Benjamin Cortus zeigt auf den Elfmeterpunkt.

Doch dann hört er auf den Videoassistenten, der die Situation überprüft hat, und ändert seine Entscheidung. Den Videoassistenten gibt es seit dieser Saison in der Fußball-Bundesliga. Das ist neu seit dieser Saison.

Das Spiel überprüfen

Der Videoassistent wird auch Videoschiedsrichter genannt, weil er wie ein weiterer Schiedsrichter bei schwierigen Entscheidungen helfen soll. Das können Tore, Elfmeter, aber auch Rote Karten sein. Der Videoschiedsrichter sitzt in der Zentrale in Köln und verfolgt das Spiel am Bildschirm. Also fast wie du, wenn du das Spiel deines Lieblingsvereins im Fernsehen guckst.

Wenn es eine kniffelige Situation gibt, kann der Videoassistent sich alles noch mal genau anschauen. Und dann kann er per Funk dem Schiedsrichter auf dem Feld sagen, was die richtige Entscheidung ist.

Und das klappt alles?

Der Videoschiedsrichter wird in dieser Saison zum ersten Mal eingesetzt. Deswegen gab es noch ein paar Probleme und die Entscheidungen waren nicht immer richtig. Das ist ärgerlich, aber kann am Anfang noch passieren. Denn eigentlich hilft der Videoschiedsrichter, die richtige Entscheidung zu treffen. Ein anderes Problem ist, dass, wenn der Videoschiedsrichter nachguckt, das Spiel unterbrochen wird. Das kann dann ein paar Minuten dauern.

„Auch für die Schiedsrichter ist es anders“, sagt Helmut Krug, Schiedsrichter-Chef: „Es ist eine große Umstellung für die Schiedsrichter, sie sind ja gewohnt, die Entscheidung auf dem Spielfeld zu treffen und nicht auf eine Meldung vom Assistenten am Bildschirm zu warten.“

Von Martin Böhmer