Wegen Namen unfair behandelt

Wegen Namen unfair behandelt
Immer mehr Kinder aus fremden Ländern besuchen unsere Schulen. Migrantenkinder nennt man sie - und sie haben es oft schwer, weil sie erst unsere Sprache lernen müssen (Bild: dpa)

Och nee, schon wieder Hausaufgaben! Dieses Mal musst du einen schwierigen Text schreiben. Thema: Welchen Beruf möchtest du später einmal lernen? Und jetzt stell dir vor, du müsstest diesen Text in einer anderen Sprache schreiben, also nicht auf Deutsch. So ähnlich geht es manchen Schülern in Deutschland. Ihre Familien sind aus anderen Ländern hierher gekommen. Ihre Eltern sprechen teilweise kaum deutsch. Auch die Jugendlichen haben manchmal noch Probleme mit der Sprache – erst recht bei einem schwierigen Text.

Auch deshalb finden diese Jugendlichen nach der Schule manchmal keinen Beruf. Schließlich muss man dafür meistens eine Bewerbung schreiben. Dazu gehört auch eine Art Brief. Man schickt ihn an den Supermarkt, die Bäckerei oder an eine andere Firma, in der man gerne arbeiten würde.

Andere Jugendliche kommen mit alldem super klar, obwohl ihre Familien aus anderen Ländern kommen. Sie sprechen sehr gut deutsch, haben gute Noten in der Schule. Trotzdem finden sie nicht immer einen Job.

Ungerecht: Schneider beliebter als Yilmaz

Manche Leute sagen, das könnte auch mit ihrem Namen zu tun haben. Denn der klingt oft ausländisch. Sie heißen also zum Beispiel Yilmaz mit Nachnamen und nicht Schneider. Experten haben herausgefunden, dass manche Chefs Leute mit solchen Namen seltener zu einem Vorstellungs-Gespräch einladen. Warum das so ist, verstehen viele Leute nicht. Sie finden es total ungerecht.

Am Montag, 1. Dezember, sprachen Fachleute in Berlin beim sogenannten Integrationsgipfel über das Thema. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war dabei. Sie sagte, noch immer scheitern viele Bewerber an einem ausländischen Namen. Das müsse sich dringend ändern. Schließlich sollen alle Jugendlichen die gleichen Chancen auf ihren Traumberuf haben.

Von dpa