Was ist eine Übernahme?

Was ist eine Übernahme?
Im Logo des Mischkonzerns Siemens spiegeln die Farben der vorbeifahrenden Autos in München (Bild: dpa)

Übernahme – Dieses Wort hört man manchmal in den Nachrichten. Dann geht es meist um zwei Firmen. Eine kauft die andere. Man sagt auch: Sie übernimmt die andere. Auch am Montag, 22. September,  war von einer Übernahme die Rede. Die deutsche Firma Siemens will ein Unternehmen aus den USA übernehmen, das spezielle Maschinen baut.

Das kostet natürlich viel Geld. Siemens zahlt für die andere Firma zum Beispiel über fünf Milliarden Euro.
Meist wird bei einer Übernahme nicht einfach das Geld an einen Besitzer gezahlt. Große Firmen gehören nämlich oft nicht einem Chef, sondern vielen verschiedenen Leuten. Das sind die Aktionäre. Jedem Aktionär gehört ein kleines Stück der Firma. Diese Anteile können sie verkaufen. Wenn eine andere Firma dann viele Teile kauft und mehr als die Hälfte davon besitzt, spricht man von einer Übernahme.

Siemens-Mitarbeiter arbeiten auf der ganzen Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 360 000 Menschen – so viele Leute leben etwa in der deutschen Stadt Bochum. Siemens gehört zu den wichtigsten Unternehmen in Deutschland. Siemens stellt nicht nur eine Sache her, wie manche andere Firma. Siemens-Mitarbeiter sind an vielen Sachen beteiligt. Sie bauen zum Beispiel schnelle Züge, riesige Windräder oder technische Geräte für Krankenhäuser.

Siemens – So fing alles an

Angefangen hat alles ganz klein. Der Ingenieur Werner Siemens gründete das Unternehmen vor fast 170 Jahren in der Stadt Berlin. Damals war Siemens noch eine kleine Firma in einem Hinterhof. Es arbeiteten nur zehn Leute dort. Sie stellten Telegrafen her. Damit ließen sich schon damals Texte über weite Entfernungen übermitteln. Die Leute konnten sich Nachrichten schicken – so ähnlich wie heute mit dem Handy oder mit dem Computer. Später bauten Leute der Firma aber auch andere Sachen: zum Beispiel Straßenbahnen, Radios, Kühlschränke oder Waschmaschinen. Siemens hat in seiner Geschichte schon oft umgebaut. Neue Bereiche kamen dazu, mit anderen hörte die Firma auf. Nun will Siemens ein Unternehmen aus dem Land USA kaufen, das spezielle Maschinen baut. Das teilte Siemens am Montag mit. Zugleich wurde bekannt: Mitarbeiter von Siemens werden in Zukunft keine Waschmaschinen oder andere Haushaltsgeräte mehr bauen.

Vor- und Nachteile eines Mischkonzerns

Diese Firma stellt Autos her, eine andere Schuhe und die dritte Fahrräder. Oft produzieren Unternehmen nur eine bestimmte Sache.
Es gibt aber auch Firmen, die viele verschiedene Sachen herstellen. Man nennt sie auch Mischkonzerne. Auch das große Unternehmen Siemens ist so ein Mischkonzern. Mitarbeiter von Siemens bauen zum Beispiel schnelle Züge, riesige Windräder oder technische Geräte für Krankenhäuser.
Fachleute sagen dazu auch: Solche Firmen sind breit aufgestellt. „Das hat Vorteile und Nachteile“, sagt ein Experte. Er erklärt: Wenn es zum Beispiel mit einem Produkt mal nicht so gut läuft, können solche Firmen das manchmal mit einem anderen Bereich ausgleichen.
Aber es gibt auch Nachteile, sagt der Fachmann: Wenn man viele verschiedene Dinge herstellt, konzentriert man sich vielleicht nicht immer gut auf jedes einzelne. Manche Bereiche könnten zum Beispiel vernachlässigt werden und schlecht laufen.

Von dpa