Was ist Tollwut?

Was ist Tollwut?
Egal wie süß sie aussehen: Wenn man in Ländern unterwegs ist, wo es Tollwut gibt, sollte man niemals Hunde anfassen. (Bild: dpa)

Sie sehen aus wie braune Bonbons in der Größe einer Streichholz-Schachtel. Füchse finden die Teile ziemlich lecker. Sie riechen sie etwa im Wald und kauen auf ihnen herum. In ihrem Inneren steckt etwas Besonderes: Ein Impf-Stoff gegen Tollwut. Das ist eine gefährliche Krankheit. Auch Menschen können sie bekommen. Vor allem diese braunen Teile haben dafür gesorgt, das wir in Deutschland heute keine Angst mehr vor Tollwut haben müssen.

„Tollwut wird durch Viren ausgelöst“, erklärt Expertin Ilia Semmler. Diese Viren können von infizierten Tieren auf Menschen übertragen werden – zum Beispiel von Füchsen. Doch auch Katzen und Hunde geben manchmal die Viren weiter. Das geht aber nur durch einen Biss: Das Tollwut-Virus sitzt nämlich im Speichel der Tiere. Bei einem Biss kann es zum Menschen gelangen. Der Gebissene wird meist krank und stirbt. „Es gibt noch immer kein richtiges Medikament gegen Tollwut“, sagt Ilia Semmler. Man kann sich lediglich im Vorfeld impfen lassen. Oder direkt nach dem Biss.

Impf-Bonbons für Füchse aus dem Flieger

KINA - Ein Bonbon gegen TollwutLange Zeit fürchteten auch Menschen in Deutschland die gefährliche Krankheit. „Tollwut gibt es schon sehr lange“, sagt die Expertin. Darum verteilten Fachleute vor einigen Jahren diese braunen Impf-Bonbons. Sie flogen zum Beispiel mit Flugzeugen über Äcker und Wälder – überall dort, wo Füchse leben. Dort warfen sie eine Menge der Impf-Bonbons ab. Füchse waren in Deutschland der Haupt-Überträger der Krankheit. Dadurch wurden nach und nach alle Füchse geimpft.

Tollwut: In Deutschland keine wirkliche Gefahr, aber in Indien

Heute ist Tollwut in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas keine wirkliche Gefahr mehr für Menschen. In anderen Ländern der Erde ist Tollwut aber noch ein großes Problem – zum Beispiel in Indien. Dort sterben jedes Jahr Tausende Menschen an der Tollwut.

Wie schützt man sich vor Tollwut?

In Deutschland werden Menschen eigentlich von keinem Tier mehr mit der Krankheit Tollwut angesteckt. Nur manche Fledermäuse tragen die Tollwut-Viren noch in sich. Darum gilt: Niemals Fledermäuse anfassen. Hält man sich daran, ist man hier vor Tollwut sicher.In einigen anderen Ländern hingegen können Tiere – wie zum Beispiel Straßenhunde – Tollwut übertragen. Wer in den Urlaub fährt, sollte sich also vorher gut informieren, ob es in dem Land Tollwut gibt.

Kranke Tiere haben Schaum vor dem Mund – Anfassen verboten!

Ist man in solchen Ländern unterwegs, heißt es wieder: Niemals wilde Tiere anfassen – egal wie süß sie wirken! Tollwütige Tiere erkennt man vor allem daran, dass sie Schaum um den Mund haben. Sie kommen besonders nah an den Menschen heran und sind ziemlich aggressiv.
Hat ein infiziertes Tier einen Menschen gebissen, sollte man sofort die Wunde mit Wasser und Seife waschen. Und dann so schnell es geht zum Arzt gehen.

Von dpa