So essen Menschen im Ausland

So essen Menschen im Ausland
In anderen Ländern ist es ganz normal, mit den Fingern zu essen. (Foto: Thinkstock)

 Man isst nicht mit den Händen? In einigen Teilen der Welt schon. Nicht überall wird Besteck benutzt wie in Deutschland – Wir erklären dir, warum die  Menschen unterschiedlich essen und warum alle einen Löffel benutzen 

Mit den Händen

Saubere Sache: Inder beim Essen (Foto: dpa)

In Afrika, Indien oder den arabischen Ländern isst man traditionell mit den Händen. Weil einiges, wie gekochtes Gemüse, schlecht zu greifen ist, benutzen die Menschen dort  Hilfsmittel. In Afrika nehmen sie zum Beispiel ein Stück Fladenbrot und benutzen es als eine Art Schaufel. Es ist ein Ersatz-Löffel.

In Indien formen die Menschen das Gemüse mit klebrigem Reis zu Bällchen, weil  sie es  so leichter in den Mund stecken können. In Indien darf nur mit der rechten Hand gegessen werden, weil die linke als unsauber gilt.

Die Menschen in Afrika  und Indien lernen  als Kind sauber mit den Händen zu essen. Bei ihnen geht nichts daneben. Deswegen brauchen sie  kein Besteck. In ihrer Kultur ist das normal.

Mit Stäbchen

Das Essen wird mit den Stäbchen eingeklemmt. (Foto: Thinkstock)

In asiatischen Ländern wie China essen die meisten Menschen mit Stäbchen.  Damit werden kleine Stücke eingeklemmt und in den Mund  getan. Denn das Essen wird vor dem Kochen klein geschnitten. Messer wollen die Chinesen nicht am Tisch haben –  sie gelten als Waffe.

Das vorherige Kleinschneiden haben die Menschen früher schon gemacht, weil  so weniger Feuerholz gebraucht wurde. Die Zutaten waren so schneller durchgekocht.  Das gilt  heute noch in Asien. Nach dem Kochen konnte  mit den Stäbchen direkt aus dem Topf gegessen werden, ohne sich die Finger zu verbrennen. Schon vor 3000 Jahren haben Menschen in Asien mit Stäbchen gegessen. Für sie war es sauberer als mit den Händen zu essen.

Mit Besteck

Messer, Gabel und Löffel sind dabei wichtig. (Foto: dpa)

Mittagessen wird mit Messer, Gabel und Löffel gegessen – so kennst du es und so machen es die meisten Menschen in Europa. Klein schneiden, aufspießen und ab in den Mund. Wir essen mit Besteck, damit wir die Lebensmittel nicht anfassen müssen. Die sind  oft zu heiß, zum Beispiel  wenn die Kartoffel aus dem Topf kommt.

In Deutschland isst man mit Besteck. (Foto: dpa)

Die Gabel ist das jüngste Besteck. Sie gibt es erst seit 150 Jahren auf unserem Tisch. Vorher wurde sie  wegen ihrer Zacken als Werk des Teufels gesehen. In Europa haben die Menschen nicht immer Besteck  benutzt. Bis ins Mittelalter haben sie auch mit den Händen gegessen. Die  hatten sie immer dabei. Heute essen wir  manches wieder mit den Händen, zum Beispiel Fast Food.

Den Löffel gibt es überall

Den Löffel können alle Kulturen gebrauchen. Wie kriegt man sonst Suppe in den Mund? (Foto: Thinkstock)

Der Löffel: Alle Kulturen brauchen ihn, um Suppe zu essen. In Europa benutzen wir ihn zum Müsli essen, in Asien  und  Afrika wird er zum Reis essen gebraucht. Den Löffel gibt es in jeder Kultur – auch wenn er nicht immer benutzt wird. Der Löffel war das erste Besteck, das erfunden wurde. Er wurde sogar schon von Menschen in der Steinzeit gebraucht und war aus Holz geformt.

Ein Löffel hat eine ähnliche Form wie deine Hand, wenn du Wasser aus einem Eimer holst. Er sollte den Menschen das Essen erleichtern. Löffel waren lange  wertvoll und wurden früher innerhalb der Familie weiter gegeben.  Weil in allen Kulturen Flüssigkeiten gegessen werden und es keine andere Möglichkeit gibt, benutzen alle Löffel.

Von Jacqueline Rother