Zari macht Mädchen Hoffnung

Zari macht Mädchen Hoffnung
Zari (Mitte) mit ihren Puppenspielerinnen Sima Sultani (links) und Mansura Schirsad (Foto: dpa)

Wenn du die Sesamstraße guckst, kennst du bestimmt Grobi, das Krümelmonster, Ernie und Bert. Viele Kinder auf der ganzen Welt kennen diese Figuren, denn die Sesamstraße wird in vielen Ländern gezeigt. So auch in Afghanistan, einem Land in Asien. Dort gibt es nun eine neue Figur, die es in Deutschland nicht gibt. Sie heißt Zari, hat eine orangefarbene Nase und bunte Haare.

Sie ist sechs Jahre alt und wohnt genau wie ihre Zuschauer in Afghanistan. Gespielt und gesprochen wird Zari von zwei Frauen: Mansura Schirsad und Sima Sultani.

Lieblingsthema Schule

Zari redet über Schule - weil Mädchen in Afghanistan oft nicht hindürfen. (Foto: dpa)

Zari redet über Schule – weil Mädchen in Afghanistan oft nicht hindürfen. (Foto: dpa)

Zari redet am  liebsten  über Schule und Hausaufgaben. Das klingt für dich vielleicht total langweilig. In Afghanistan ist das jedoch sehr wichtig. Denn dort können  viele Millionen Mädchen  gar nicht zur Schule gehen.

Das hat verschiedene Gründe. Zum einen gibt es in Afghanistan nur wenige Lehrerinnen. Und viele Eltern wollen nicht, dass ihre Töchter von Männern unterrichtet werden. Das hat mit Sitten und Bräuchen in dem Land zu tun.

Krieg in Afghanistan

In Afghanistan herrscht aber auch Krieg. Die Terrororganisation Taliban versucht die Macht im Land zu erlangen. Die Taliban möchten die aktuelle Regierung Afghanistans stürzen und ihre eigenen Gesetze  einführen. Laut diesen Gesetzen ist es Mädchen verboten, zur Schule zu gehen.

Taliban verbieten viel

Zwischen den Jahren 1996 und 2001 waren die Taliban schon einmal in Afghanistan an der Macht. In dieser Zeit war es zum Beispiel verboten, Musik zu hören oder Drachen steigen zu lassen. 2001 wurden die Taliban von der Armee der USA gestürzt. Soldaten aus vielen verschiedenen Ländern, unter anderem auch aus Deutschland, beschützen das Land seitdem vor der Organisation. 2014 ist ein Großteil dieser Truppen jedoch wieder abgezogen. Dadurch sind die Taliban in Afghanistan wieder stärker geworden. Für die Menschen in Afghanistan ist die Situation sehr gefährlich. Deshalb fliehen derzeit viele aus dem Land, unter anderem nach Deutschland.
Viele dieser Flüchtlinge erhoffen sich gerade für ihre Kinder eine bessere Zukunft. Denn von den Kämpfen in Afghanistan sind  viele Schulen betroffen. Manche Schulen wurden bei Kämpfen zerstört, andere wiederum wurden aus Angst vor der Taliban geschlossen.  Manche Eltern nehmen ihre Töchter aus Angst von der Schule.

Botschaft an die Eltern

Deshalb gibt es nun Zari, die neue Puppe in der Sesamstraße. Sie hat auch eine Botschaft an die Eltern. Die sollen ihre Kinder zur Schule gehen lassen!

In erster Linie spricht Zari aber zu den Mädchen selbst. Sie sollen sich nicht unterkriegen lassen. Auch nicht davon, dass sie nicht so viel machen dürfen wie die Jungs. In Afghanistan müssen die Mädchen oft zu Hause bleiben, wenn die Jungs spielen gehen. Das hat auch mit dem Gesetz der Taliban zu tun. Zari findet das aber nicht gut.

Von Lukas Thiele