Riesige Kugel im See

Riesige Kugel im See
Diese Kugel soll mit der Kraft des Wassers Strom speichern. (Foto: dpa)

Wie würde unsere Welt nur ohne elektrischen Strom aussehen! Ohne ihn würden abends keine Lampen leuchten. Es würde kein Fernseher, kein Kühlschrank, keine Waschmaschine laufen. Elektro-Autos würden nicht mehr fahren.

Kraftwerke, Windräder oder Solaranlagen sorgen rund um die Uhr dafür, dass ausreichend Strom für alle da ist. Doch elektrischer Strom lässt sich nicht so leicht auf Vorrat erhalten. Die Energie geht mit der Zeit verloren. Wissenschaftler tüfteln deshalb an Möglichkeiten, wie sie Strom besser speichern können.

100 Meter tief

Am Dienstag starteten Forscher einen Test: Sie wollen eine große Kugel aus Beton auf dem Grund des Bodensees versenken. Dabei zog ein Boot die Kugel über das Wasser.

Damit sie nicht gleich untergeht, war sie an großen, gelben Luftkissen befestigt. Am Mittwoch wird das Ungetüm an Seilen und Kabeln 100 Meter tief auf den Grund des Sees gelassen. Die Kugel ist so groß, dass sich ein Erwachsener in sie hineinstellen und bequem seine Arme ausstrecken könnte.

Kugel soll Energie liefern

Die Wissenschaftler wollen erforschen, ob die Kugel Energie speichern kann. Und zwar mit der Kraft des Wassers. Das geht so: Ist an Land überschüssiger Strom da, so kann man mit ihm das Wasser aus der Kugel pumpen. Die Energie wird also an das Wasser abgegeben. Sobald Strom gebraucht wird, fließt das Wasser wieder in die hohle Kugel hinein. Die Energie wird also zurückgeholt. Dort treibt das Wasser eine Turbine an, die wieder Strom erzeugt. So liefert die Kugel je nach Bedarf Strom – oder speichert die Energie von überschüssigem Strom.

Ein neuer Weg?

Ob diese Idee tatsächlich funktioniert, wollen die Forscher in den nächsten Wochen im Bodensee überprüfen. “An der Kugel befindet sich ein Unterwasser-Schaltschrank”, erklärt ein Fachmann. “Über den können wir an Land alle wichtigen Daten messen.”

Wenn alles klappt, ließe sich an vielen Orten besser Strom speichern. Man könnte Kugeln auf dem Meeres-Boden versenken, die zehnmal so groß wären wie die Test-Kugel vom Bodensee.

Von dpa

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